Damen I: HSG Fichtelgebirge – HaSpo Bayreuth 21:25

Die Damenmannschaft der HSG Fichtelgebirge scheint in dieser Saison einfach nicht in den Tritt zu kommen und läuft Gefahr, schon frühzeitig in den Abstiegsstrudel zu geraten. Es ist noch zu viel Sand im Getriebe der Mannschaft, die von der Form der zurückliegen-den Saison weit entfernt ist und im zweiten Heimspiel erneut das Nachsehen hatte.

HSG Fichtelgebirge: Faltenbacher (ab 50. Min. Proskova), Remzova – J.Spannig (8/2), Mulkey, Wölfel (4), J. Schiller (1), Späthling (2), F. Zeitler (5/4), Patkova (1), Birner, Radtke, Kraus, Kauer
Zuschauer: 180
Schiedsrichter: Hehn/Tauchert (Stadeln/Eckental)
Strafminuten: HSG 2, HaSpo 3
Rote Karte: HaSpo - Christiane Antos (40. Min.) wegen groben Foulspiels

Ein Derbysieg sollte es gegen HaSpo Bayreuth werden und es ließ sich gut an für die HSG Fichtelgebirge. Stabil in der Abwehr und mit dem Führungstreffer zum 1:0 unterstrich das Team ihren Siegeswillen. Bayreuth kam nicht in die Gänge, schoss einige Fahrkarten, sodass die HSG-Führung leicht auf vier bis fünf Tore hätte ausgebaut werden können. Leider wurde diese Anfangsschwäche der Bayreutherinnen nicht genutzt, die immer besser ins Spiel kamen und plötzlich mit 5:1 in Führung lagen. Was war passiert. Die HSG hatte einfach aufgehört in der Abwehr richtig zuzupacken und zeigte eklatante Zuordnungsfehler. Die Schützlinge von HSG-Coach Josef Hermanek konnten von Glück sagen, dass Bayreuth ebenfalls nicht seinen besten Tag hatte und weiterhin sehr leichtfertig mit den Chancen umging. Es dauerte bis zur 14. Minute, ehe Anna Wölfel Treffer Nummer zwei setzen und mit einem weiteren Tor auf 3:5 verkürzen konnte. Was dann auf beiden Seiten handballtechnisch geboten wurde, hatte nie und nimmer Bayernliganiveau. Der HSG konnte man eins nicht absprechen und das war der Kampfeswille. Trotz aller Bemühungen blieben die Gäste tonangebend, weil sie einfach erfolgreicher abschlossen, als eine um Spielrhythmus ringende HSG. Die Folge war eine 10:8-Pausenführung der Bayreuther.

Im zweiten Spielabschnitt kam eine ganz andere HSG auf das Feld zurück. Die Abwehr packte zu und im Angriff wurde konsequenter und erfolgreich abgeschlossen. In der 34. Minute gelang Jessica Spannig erstmals der 10:10-Ausgleich. Bayreuth hielt dagegen und schaffte erneut eine 12:10-Führung. Jetzt stand eine andere HSG auf dem Feld und als wiederum Jessica Spannig mit zwei Treffern in Folge zum 12:12 ausglich, schien sich das Blatt zu Gunsten der Gastgeber zu wenden. Beim Stande von 13:14 für HaSpo, zeigte Franziska Zeitler ihre Kaltschnäuzigkeit am Siebenmeterpunkt, verwandelte drei in Folge und brachte ihre Farben mit 16:14 in Front.

Unruhe kam auf der Bayreuther Bank auf und die taktischen Anweisungen wurden immer lauter. Die HSG war nun auf dem besten Weg beide Punkte einzufahren. Zweimal Eva Späthling und erneut Spannig ließen in der 47. Minute eine 19:16-Führung an der Anzeigetafel aufleuchten. Bayreuth wankte, fiel aber nicht, da die HSG mit unnötigen Ballverlusten und mit einem katastrophalen Torwartwechsel, nach 51 Spielminuten das 21:21 ermöglichte. Bayreuth war wieder zurück, bekam die zweite Luft und setzte den Treffer zur 22:21-Führung. Obwohl Petra Proskoka, die für Heike Faltenbacher ins HSG‑Tor kam, eine Auswechslung die viel früher hätte passieren müssen, hundertprozentige Möglichkeiten der Gäste vereitelte, schafften es ihre Vorderleute nicht, diese im Gegenzug in Tore umzumünzen.

Als Anna Wölfel nach einem unglücklichen Zusammenprall mit Kim Koppold sich eine Platzwunde unter dem Auge zugezogen hatte und Bayreuth zum 23:21 traf, war der Traum vom ersten Heimsieg wie eine Seifenblase zerplatzt.

Bericht: Walter Lenhard