Im Kampf der Kellerkinder war klar, dass nur ein Sieg zählt, um weiterhin den Klassenerhalt aus eigener Kraft zu schaffen. Die Vorzeichen für die HSG Fichtelgebirge standen nicht gerade unter einem glücklichen Stern. Alex Kauer (erkrankt), Lena Gluth (verletzt) und Sabrina Materne hat Probleme mit der Achillessehne und ging somit angerschlagen in die Partie. Deshalb erklärte sich Jessica Spannig bereit, der Mannschaft aus der personellen Not zu helfen und streifte das Trikot über.
HSG Fichtelgebirge: Dragoun, Gruber - Reif (8/4), Bernardova, Scheidler (5), Sammet (3), Materne (4), Schlegel (4), Spannig (1), Trißl, Fischer (1)
Zuschauer: 100
Schiedsrichter: Hawly/Hawly (MTV Stadeln/Post SV Nürnberg)
Strafzeiten: HSG 5, Freising 6
Spielfilm: 0:2, 1:4 ,2:6, 3:10, 9:10, 11:13 (HZ) 13:13, 14:14, 19:15, 19:17, 25:18, 26:21
Trotzdem wackelte das Nervenkostüm beim Gastgeber in den ersten 15 Minuten gewaltig. Eine zu löchrige Abwehr und ein Angriff ohne Durchschlagskraft sorgten dafür, dass die Freisinger immer mehr Oberwasser bekamen und bis zur 14. Minute auf 8:3 davonziehen konnten. HSG-Coach Gerald Wölfel traute seinen Augen nicht, wie sich seine Schützlinge präsentierten und holte sie mit einer Auszeit vom Feld. Trotzdem blieb die Unsicherheit vorhanden und als Franziska Scheidler auf die Strafbank musste, nutzten die Gäste das Überzahlspiel konsequent und erhöhten auf 10:3.
Jetzt war guter Rat teuer und den lieferten die beiden Unparteiischen mit zwei berechtigten Zeitstrafen gegen die Oberbayern. Diese wirkten wie ein Startschuss für die anschließende fulminante Aufholjagd der Fichtelgebirglerinnen. Jetzt war Biss im Abwehrverhalten der Gastgeber, die zwischen der 16. und 26. Minuten dem Gast kein Tor gewährten und durch die Treffer von Jessica Spannig, Sabrina Materne, Nicole Sammet und dreimal Kathrin Reif auf 9:10 verkürzten. Es dauerte bis kurz vor den Pausenpfiff, ehe sich die Gäste wieder stabilisiert hatten und mit einer 13:11-Führung in die Pause gingen.
Der zweite Spielabschnitt war nicht einmal zwei Minuten alt als die erfolgreichste Werferin der Gastgeber, Kathrin Reif, mit zwei blitzsauberen Würfen zum 13:13 ausglich. Dabei war nicht zu übersehen, dass jetzt eine ganz andere HSG Fichtelgebirge auf dem Feld stand. Den Gästen gelang nun zwar eine 13:14- und 14:15-Führung, danach regierten aber nur noch die Fichtelgebirglerinnen. Konsequent in der Abwehr, mit einer gut reagierenden Janina Gruber zwischen den Pfosten, kam der HSG-Express immer besser in Fahrt und zog auf 19:15 davon. Eine Auszeit der Freisinger und zwei Zeitstreifen gegen die HSG Fichtelgebirge brachten kurzzeitig den Sturmlauf der HSG zum Stoppen, so dass Freising auf 17:19 verkürzen konnte. Zu mehr reichte es für die Gäste jedoch nicht, die mit ansehen mussten, wie der Gastgeber, der im zweiten Abschnitt eine geschlossene Mannschaftsleistung bot, seine Führung vorentscheidend auf 25:18 ausbaute. Am Ende war ein verdienter und wichtiger Sieg eingefahren.
Nächsten Samstag hängen die Trauben für die HSG Fichtelgebirge sehr hoch. Es geht zum Tabellenführer HSG Würm-Mitte.
Bericht: Walter Lenhard