Damen: Lernen und Erfahrung sammeln

Die Handballfrauen der HSG Fichtelgebirge starten eine Klasse tiefer in der Landesliga. Nach holpriger Vorbereitung geht es in Marktsteft los.

Mit gedämpften Erwartungen und deutlich weniger Druck als in all den Jahren zuvor startet die HSG Fichtelgebirge am 2. Oktober in die Nordgruppe der dreigeteilten Handball-Landesliga der Frauen. "Lernen und Erfahrung sammeln" lautet das Motto, das die Verantwortlichen nach dem freiwillig vollzogenen Abstieg aus der Bayernliga an ihre Aktiven ausgegeben haben. Ein folgerichtiger Schritt, meint Spielleiter Ulli Weber, der das Ergebnis einer gemeinsamen Zusammenkunft gewesen sei. "Wir haben abgefragt: Wer kann hundertprozentig mitziehen und wie sind die Ambitionen eines jeden Einzelnen."

Letztendlich sei ein Kader übrig geblieben, der sich aus zahlreichen noch sehr jungen und talentierten Kräften wie der 16-jährigen Ida Weber und Hanna Gimmel, aber auch aus einigen erfahrenen Spielerinnen zusammensetzt. "Ein Umbruch, wie wir ihn uns vorstellen, wäre in der Bayernliga so absolut nicht machbar", rechtfertigt Weber die Entscheidung, weil man dort einfach keine Zeit dafür bekomme.

Mit jeweils neun Mannschaften sind die drei Landesliga-Spielklassen (Nord, Mitte, Süd) besetzt, was eine relativ entspannte Saison ermöglichen sollte. Der entzerrte Spielplan komme den Aktiven und deren Familien sehr entgegen, meint Weber.

Trotzdem wird Trainer Gerald Wölfel, der weiter das absolute Vertrauen genießt, einige Zeit benötigen, um aus den Verbliebenen eine schlagkräftige Truppe zu formen. Da wegen Corona lange keine Planungssicherheit bestand und einige Aktive wegen Krankheit und Urlaub ausfielen, sei auch die Vorbereitung "eher durchwachsen und holprig" verlaufen, so der 58-jährige Übungsleiter, und habe "relativ spät" beginnen
können. "Die Feinabstimmung, wie wir sie uns alle wünschen, muss in den ersten vier bis fünf Wochen der Saison passieren", bitten Spielleiter und
Trainer um Geduld. Wölfel spricht von einer "guten Mischung", aber es dürften sich "keine langwierigen Verletzungen" einstellen. Sein Kader
mit 14 Aktiven ("auf dem Papier") im Alter von 16 bis 35 Jahren sei "sehr auf Kante genäht".

21 10 01 SabrinaUm der Jugend den nächsten Schritt zu erleichtern, stehen mit Janina Gruber, Jessica Spannig, Tereza Hannweber, Sabrina Materne, Viktoria Birner, Julia Fischer und Nicole Spitzl (vorher Sammet) einige der Etablierten weiter Gewehr bei Fuß. Allerdings werden Fischer und Spitzl "nur bei Bedarf" (Wölfel) dabei sein können. Nach zehn Jahren Bayernliga-Zugehörigkeit freuen sich zumindest alle, auf etwas mehr Lockerheit. Gerald Wölfel sieht eine Prognose zum aktuellen Zeitpunkt als äußerst schwierig an, hofft aber am Ende auf einen gesicherten Mittelfeldplatz. Noch sei ja nicht einmal klar, ob nur der Erste aufsteigt und wieviele Teams absteigen müssen.

Die erste Bewährungsprobe für die HSG wartet am nächsten Samstag nun  imunterfränkischen Marktsteft. Diese Partie hätte bereits am vergangenen Wochenende stattfinden sollen, doch sie wurde verschoben, weil die Halle der Bundestagswahl zur Verfügung stehen musste. Das verschaffte der HSG noch eine Woche mehr Vorbereitungszeit. Und der Trainer konnte Mäuschen spielen bei der Konkurrenz und sich den Vergleich zwischen der SG Helmbrechts/Münchberg und der HSG Pleichach ansehen. Man will ja schließlich wissen, was einen auch in einer
Landesliga so alles blühen kann…

Vorrunden-Spielplan
02.10. TSV Marktsteft(Auswärts/18.30Uhr)
09.10. HC Forchheim (Heim Wunsiedel/14.30Uhr)
16.10. HSG Mainfranken (A/14.30Uhr)
30.10. HSG Pleichach (H/14.30Uhr)
06.11. SGHelmbrechts/Münchberg (A/17.45Uhr)
13.11. 1. FCNürnberg (H/14.30Uhr),
20.11. HG ZirndorfII (A/17Uhr)
27.11. TS Herzogenaurach II (H/14.30Uhr)

Quelle: Frankenpost, Ausgabe Fichtelgebirge, vom 27.09.2021, Sport aus der Region