Unnötige Niederlage im Spitzenspiel

Durch die 22:25-Niederlage gegen Tabellenführer TS Herzogenaurach verabschieden sich die Damen der HSG Fichtelgebirge vorerst aus dem Aufstiegsrennen.

HSG Fichtelgebirge – TS Herzogenaurach 22:25

Im Spitzenspiel zwischen dem Zweiten der Handballdamen-Landesliga Nord HSG Fichtelgebirge und dem Spitzenreiter TS Herzogenaurach waren es letztendlich drei vergebene Siebenmeter und eine Vielzahl nicht genutzter Torchancen der Fichtelgebirglerinnen, die am Ende einer keineswegs übermächtigen TS Herzogenaurach den Sieg bescherten.   

HSG Fichtelgebirge: Faltenbacher, Remzova – U.Zeitler, Hermankova (4), Wölfel (2), T. Lenhard (4), K. Lenhard, Weigel (3), Späthling (4), F. Zeitler, Mages, Kraus (2), J. Lenhard (3)
Zuschauer: 200
Schiedsrichter: Kastner/Wölfel (SV Buckenhofen)
Strafzeiten: HSG 4, TSH 7 

Beide Teams wussten, dass nur ein Sieg zählt und so entwickelte sich von Beginn an eine kämpferische und schnelle Partie. Dabei zeigte sich vor allem Herzogenaurach treffsicherer und ruhiger in der Spielanlage. Die HSG wirkte zu hektisch und teilweise übermotiviert. Vor allem im Angriff war dies deutlich zu spüren. Gute Chancen wurden nicht genutzt oder man scheiterte an der mit Zweitligaerfahrung zwischen den TSH-Pfosten stehenden Ellen Mauritz. 

Die Folge, ein 1:5-Rückstand nach zehn Minuten. Es war aber nicht zu übersehen, dass die HSG stets bemüht war, ihren Rhythmus zu finden und als Anna-Sophie Wölfel der 4:5‑Anschlusstreffer gelang, schien  sich in der Spielanlage der Gastgeber eine Stabilität abzuzeichnen. Auch bei Herzogenaurach lief nicht alles nach Wunsch und so entwickelte sich bis zur Pause ein Kopf-an-Kopf-Rennen, das die Gäste nach dreißig Minuten mit einer 11:10‑Führung sah. 

Als nach dem Seitenwechsel Tanja Lenhard sofort zum 11:11 ausglich, nahmen alle an, dass der Treffer Signalwirkung haben könnte. Herzogenaurach reagierte erneut mit viel Druck aus dem Rückraum und lag bis zum 14:14 stets in Front. Dann die HSG-Chance zum 15:14. Aber die sehr kleinlich leitenden Unparteiischen vermittelten das Gefühl, einem nach Spielfluss suchenden Gastgeber nicht gerade angetan zu sein, sahen ein Foulspiel im HSG-Angriff und gaben Ballbesitz für den TSH. Im Gegenzug gelang Müller mit einem verdeckten Wurf das 15:14 und im Anschluss rutsche Heike Faltenbacher der Ball so unglücklich über die Abwehrhand, dass dieser zum 16:14 im HSG-Netz landete. 

Jetzt hatten die Mittelfranken, getragen von Müller und Köbberling, wieder Oberwasser, gegen eine HSG, die kämpferisch alles versuchte, aber oftmals an ihrem eigenen zu viel wollen oder an einer überragenden Keeperin Mauritz scheiterte. Damit wurde den Herzogenauracherinnen klar in die Karten gespielt, die wiederholt zu einfachen Toren kamen, jede sich bietende Chance nutzten und ihren Vorsprung auf 19:16 erhöhten. Diese Führung des Spitzenreiters konnte die HSG, die gegenüber der Partie in Garitz eine deutliche Leistungssteigerung zeigte, nicht mehr egalisieren, da die Trefferquote an diesem Tag einfach nicht stimmte. 

So konnte der Gast einen verdienten doppelten Punktgewinn mit nach Hause nehmen. Trotz der Niederlage bleibt die  HSG Fichtelgebirge auf dem zweiten Platz, da die Verfolger Zirndorf und Rimpar ebenfalls zuhause Federn lassen mussten. 

Quelle: Marktredwitzer Tagblatt vom 22.03.10, Sport aus der Region, Bericht: Walter Lenhard, Foto: Perzl - Weitere Fotos unter www.frankenpost.de

 

Bericht von der Homepage der TS 1861 Herzogenaurach:

TSH knackt harte Nuss beim Tabellennachbarn

Im Spitzenspiel der Landesliga Nord hat die TSH einen weiteren wichtigen Sieg auf dem Weg in die Bayernliga eingefahren. Mit 25:22 waren sie bei dem momentanen direkten Verfolger, der HSG Fichtelgebirge, erfolgreich und festigten somit weiter die Tabellenführung. Udo Hermannstädter war nach der letzten unnötigen Niederlage in Bamberg sehr erleichtert: „Das war genau die richtige Antwort auf die Niederlage letzte Woche.“

Mit einer wesentlich besser besetzten Truppe als zuletzt in Bamberg reiste man zum wohl wichtigsten Spiel der Saison. Voll konzentriert und fixiert auf ihre Aufgabe- nämlich den Zweier an die Aurach zu holen- starteten die Herzo- Frauen in die Partie. „Das waren die besten Anfangsminuten der Saison. So haben wir noch nie begonnen“, resümierte Nora Lehnerer. Vielleicht war es die besonders volle Halle, die der TSH den „Kick“ brachte. „Vor so einer Kulisse haben wir noch nie gespielt. Das war schon toll“, sagte eine weitere Spielerin.
Durch eine couragiert agierende Abwehr und einen gut aufgelegten Rückraum mit Birte Köbberling, Tina Müller und Andrea Berner gelang es den Hermannstädter- Damen mit 5:1 in Front zu gehen. Dann erst kam Fichtelgebirge ins Spiel und trug ebenso gekonnt tolle Spielzüge über die rechte Flügelposition und den Rückraum vor. Kurze Zeit später- es waren etwa 20 Minuten gespielt- traten die ersten Unsicherheiten bei den Gästen von der Aurach auf. Trainer Udo Hermannstädter, der entgegen aller Voraussagen wieder auf der Trainerbank Platz nehmen durfte- reagierte prompt und wechselte munter durch. Doch auch dies führte nicht zur gewünschten Ruhe im Spielaufbau bei der Turnerschaft. Dementsprechend eng ging es bis zum Halbzeitpfiff zu, bei dem die TSH nur noch mit einem mageren Törchen in Führung lag. (10:11)

Nach der Pause glich der Gastgeber zum 11:11 aus und hielt sich durch die starke Spielmacherin Vera Hermankova im Spiel. Die TSH jedoch ließ sich nicht verunsichern, wenn auch die Nervosität und die Brisanz der Partie in der Halle deutlich zu spüren war. Beide Trainer standen wild gestikulierend an der Seitenlinie und sahen nach kurzen Debatten mit den Unparteiischen die gelbe Karte. Dass es nicht gerade zimperlich zuging auf dem Spielfeld macht folgende Bilanz deutlich: Die Spielerinnen der Turnerschaft mussten 7 Mal für zwei Minuten auf der Auswechselbank Platz nehmen, die der HSG 4 Mal. „Fast hätte uns die unclevere Spielweise den Sieg gekostet, doch zum Glück konnte Fichtegebirge es nicht zu ihren Gunsten nutzten, als wir zwei Mal mit 4 Leuten auf dem Feld standen“, meinte eine TSH- Akteuerin. Im Gegenzug machte sogar die Turnerschaft einen Treffer gegen sechs „dumm dreinschauende“ HSG-lerinnen. Den Sieg hatten die TSH- Damen ihrer Torhüterin Ellen Mauritz und Tina Müller zu verdanken. Während die eine alle Siebenmeter der HSG vereitelte, konnte Müller auf der anderen Seite 5 Strafwürfe versenken und zusätzlich 6 Würfe aus dem Rückraum versenken. Trainer Hermannstädter sprach auch Nora Lehnerer und Franziska Köckritz viel Lob aus. Beide boten sowohl in Abwehr und Angriff eine überzeugende Leistung dar und machten für die nächsten Spiele auf sich aufmerksam. Nach einem zwischenzeitlichen 13:13 zog die TSH durch schnelle Anwürfe und Gegenstöße auf 18:15 davon und sicherte sich in dieser Phase bereits die zwei Punkte. Ledigleich in der Schlussphase schienen die Nerven noch einmal leicht zu flattern, doch die HSG Fichtelgebirge nutzte ihre Chancen nicht konsequent genug aus, um ihren Gegnerinnen noch einmal gefährlich nahe zu kommen.

Es spielten:
Ellen Mauritz; Bianca Brunner (beide Tor); Andrea Berner: 3; Kerstin Orend: 3; Kristina Müller: 11/5; Svenja Reis; Birte Köbberling: 5; Martina Beer: 2; Christina Wölfel; Janka Kräck; Daniela Leschke: 2; Franziska Köckritz: 2; Maria Schilmeier; Nora Lehnerer

Bericht: Katrin Gilsbach