Ängstlich und fehlerhaft

Die Damen der HSG Fichtelgebirge lassen Sicherheit und Einsatzwillen vermissen. Beim Mitaufsteiger müssen sie erkennen: Sie sind noch nicht in der Bayernliga angekommen.

TS Herzogenaurach - HSG Fichtelgebirge 26:20

Nach dem teilweise durchaus begeisternden Auftaktsieg mussten die enttäuschenden Damen der HSG beim Mitaufsteiger in die Bayernliga eine ebenso unnötige wie deutliche und verdiente Niederlage hinnehmen.

HSG Fichtelgebirge: Faltenbacher, Remzova - U. Zeitler, Wölfel (5/1), K. Lenhard,  T. Lenhard (3), F. Zeitler, S. Kraus (1), J. Lenhardt (10/5), Patkova (1)
Zuschauer: 120
Schiedsrichter: Weikenmeier/Kopp (Gersthofen)
Zeitstrafen: TSH 8, HSG 10

Jessica Lenhard Das Team zeigte über weite Strecken Angsthasenhandball und sorgte viel zu selten für Gefahr vor dem Tor der Gastgeber. Auch der Druck war viel zu gering, um die gegnerische Abwehr zu Fehlern zu zwingen. Lediglich Jessica Lenhard traute sich aus dem Rückraum zu werfen, brauchte aber auch 13 Versuche für fünf Tore. Zudem meldete die defensivstarke und bewegliche TS-Abwehr Kreisläuferin Uli Zeitler ab.

Häufige Fangfehler erleichterten den Einheimischen das Spiel weiter. Die HSG Fichtelgebirge startete noch einigermaßen schwungvoll und kam nach einigen gelungenen Kreuzungen zu Torerfolge und zu Führungen von 5:3 und 7:5. Zu diesem Zeitpunkt verhinderten zwei vergebene Strafwürfe, dass die Führung gefestigt oder gar ausgebaut wird. Aber Torhüterin Faltenbacher war ein guter Rückhalt.

Vier Fangfehler hintereinander - ohne Behinderung - nutzten die Gastgeber dann zum Ausgleich nach etwa 20 Minuten. Vor allem von den Außenpositionen der Fichtelgebirglerinnen ging wenig Gefahr aus. So konnte die Herzogenauracher Abwehr gut verschieben. Schmerzlich vermisste die HSG die kurzfristig ausgefallene Späthling. Neuzugang Patkova übertrieb das 1:1-Spiel. Trotzdem gingen die Gäste von Linksaußen noch einmal mit 9:8 in Führung. Danach sank das HSG-Schiff. Zur Pause hieß es 9:11.

Vergebens hofften die Gäste-Anhänger auf ein Aufbäumen. Stattdessen erlaubten sich die Mädels 14 Fang- und Abspielfehler, die nicht unbedingt dem erlaubten Haftmittel geschuldet waren. Das zweite Saisonspiel zeigte: Die HSG ist noch nicht in der Bayernliga abgekommen. Sie trat zu ängstlich auf ohne Druck. Um in den kommenden Wochen weitere Siege einzufahren, sind mehr Aufwand und Einsatz erforderlich.

Quelle: Marktredwitzer Tagblatt vom 27.09.10, Sport aus der Region, Foto: Perzl