Eine zurück, die andere brennt

Die Bayernliga-Handballdamen der HSG Fichtelgebirge brennen heute gegen die Gäste von der HSG Würm-Mitte auf Wiedergutmachung. Anne Mages ist genesen und Vera Hermankova läuft vielleicht schon nächste Woche in Gröbenzell auf.

Analysieren, abhaken und auf die eigenen Stärken besinnen: Für Trainer Dieter Schmidt ist das verlorene Spiel in der Handball-Bayernliga in Herzogenaurach spätestens mit dem heutigen Samstag ad acta gelegt. Den spielerischen Einbruch seiner Damen konnte sich auch er, obwohl er lange darüber grübelte, nicht erklären. Vielleicht war es tatsächlich der Respekt nach den beiden Niederlagen vom Vorjahr gegen den Mitaufsteiger, der seine Truppe lähmte.

Heike Faltenbacher Gegen die in der Bayernliga etablierte HSG Würm-Mitte ist nun am heutigen Samstag, 14.30 Uhr, in Marktredwitz Wiedergutmachung angesagt. Denn so leicht wollen es die Damen um Jessica Lenhard und Torhüterin Heike Faltenbacher nicht machen - übrigens die einzigen in Herzogenaurach in Normalform. Und vor allem möchten sie ihre neugewonnenen Fans nicht vergraulen.

Ein unbeschriebenes Blatt

Nach zwei Spieltagen in der obersten bayerischen Liga stechen die als Meisterschaftsfavoriten gehandelten Teams aus Ismaning, Haunstetten und Bayreuth heraus. Negativ überrascht haben die Damen der HG Erlangen. In der letzten Saison noch Vizemeister, mussten sie in der laufenden Serie schon die zweite klare Niederlage einstecken.

Die HSG Würm-Mitte ist für die Fichtelgebirgler ein völlig unbeschriebenes Blatt. Entstanden ist die Handballgemeinschaft aus den Vereinen TSV Gräfelfing und TV Planegg. Sie hat sich vor allen Dingen den Damenhandball verschrieben und lebt von ihrer exzellenten Jugendarbeit, aus der zahlreiche Auswahlspielerinnen hervorgingen. Letzte Saison noch Neunter, startete die Mannschaft aus dem Münchner Süden mit Niederlagen gegen Haspo Bayreuth (23:35) und gegen HC Gröbenzell (22:24). Wobei die Niederlage gegen den Nachbarn aus Gröbenzell vor 300 Zuschauern unglücklich ausfiel, denn die Truppe von Trainer Brenzel vergab insgesamt sechs Siebenmeter.

Die HSG Fichtelgebirge erwartet in der Marktredwitzer Halle ein junges Team, aus dem die Hauptwerferinnen Maurer und Kallenberg herausragen. Es gilt, mit einem Heimsieg den Anschluss ans Tabellen-Mittelfeld zu halten. Wie ernst die HSG-Truppe das heutige Spiel nimmt, spiegelt die Trainingsbeteiligung während der Woche wider. Denn bis auf Tanja Lenhard (Klausuren) war der komplette Kader im Training.

Späthlings Nase gebrochen

Auch die verletzte Vera Hermankova kann es kaum erwarten, ihrer Mannschaft zu helfen. Möglicherweise kann sie schon im nächsten Spiel am 9. Oktober in Gröbenzell auflaufen. Am Mittwoch machte sie erste Laufübungen. Sie wird jedoch gegen Würm-Mitte noch nicht einsatzfähig sein. Fehlen wird möglicherweise erneut Eva Späthling, die sich im Abschlusstraining vergangene Woche einen Nasenbeinbruch zuzog. Damit fiel ihr angekündigtes Bayernligadebüt schweren Herzens ins Wasser. Ihr erstes Spiel in dieser Saison wird heute Nachmittag Anne Mages bestreiten. Trainer Dieter Schmidt ist froh, mit ihr eine weitere Alternative für die Abwehr zu haben.

HSG Fichtelgebirge: Faltenbacher, Remzova; Kraus, J. Lenhard, Mages, K. Lenhard, Patkova, F. Zeitler, Wölfel, U. Zeitler, T. Lenhard.

Quelle: Marktredwitz Tagblatt vom 02.10.10, Fichtelgebirgs-Sport, Foto: Perzl