HSG-Damen wie aufgedreht

Die Damen aus dem Fichtelgebirge haben das Siegen doch nicht verlernt. Nach drei Niederlagen gelingt ihnen in der Bayernliga ein verdienter Heimsieg gegen Gröbenzell. Katerina Plazkova feiert einen starken Einstand.

Eva Späthling

HSG Fichtelgebirge – HCD Gröbenzell 26:20

HSG Fichtelgebirge: Faltenbacher, Remzova – Zeitler (5), N. Schiller, J.Schiller, Hermankova (4/2), Wölfel (6/1), T. Lenhard (2), Plazkova (2), Späthling (1), Kraus, Weigel, Mulkey (2/1), K. Lenhard (4)
Schiedsrichter: Drummer/Herpoltzheimer(HC Erlangen)
Zuschauer: 120
Strafzeiten: HSG 3, HCD 4

Das war psychologisches Doping für die HSG-Mädels: Die Nachricht des Deutschen Handballbundes, dass der tschechische Neuzugang Katerina Plazkova bereits für diese Partie spielberechtigt ist, sollte sich positiv auswirken. Die HSG legte los wie die Feuerwehr, sicher in der Abwehr und torhungrig wurde der HCD Gröbenzell regelrecht überrannt.

Nach neun Minuten 5:0

So stand es nach neun Minuten bereits 5:0 für die Fichtelgebirgler. Die HSG, wie immer angetrieben von Vera Hermankova, blieb am Drücker. Mit dem ersten Treffer einer auch in der Abwehr sehr überzeugenden Katerina Plzakova wurde der Vorsprung auf 7:1 ausgebaut. Die Gäste, die weiterhin kein Mittel gegen eine gut gestaffelte HSG-Abwehr fanden, waren mit diesem Rückstand noch gut bedient. Der Gastgeber vergab in dieser Phase noch zwei Siebenmeter. Die Oberfranken spielten wie aufgedreht und nach 21 Minuten setzte Plazkova ihren zweiten Treffer zur 10:4-Führung.

Warum sich die Fichtelgebirgler durch unvorbereitete Würfe und nachlassende Abwehrarbeit plötzlich selbst den Wind aus den Segeln nahmen, verstand so recht niemand. Die Mannschaft leistete jetzt Aufbauarbeit für die Göbenzeller, die die Geschenke dankend annahmen und in der 27. Minute den Anschlusstreffer zum 11:10 setzten. Ulrike Zeitler, die am Kreis gut agierte, war es vorbehalten, den Halbzeitstand von 12:10 herzustellen. HSG-Trainer Josef Hermanek wirkte stark angesäuert.

Gröbenzell hatte Morgenluft geschnuppert,  und als ihre stärkste Akteurin, Sina Fischer, zum 12:12 traf, stand die Partie auf des Messers Schneide. Die Antwort der HSG folgte auf dem Fuß. Nach Anna-Sophie Wölfels 14:13 legte die HSG wieder einen Gang zu. Die  Abwehrarbeit um Keeperin Heike Faltenbacher, die trotz zweier Gesichtstreffer wie ein Fels in der Brandung stand, hatte sich wieder gefangen.

"Joker" Karina Lenhard

Endlich zeigte die HSG wieder Biss und Abschlussstärke und schraubte den Vorsprung durch Hermankova, T. Lenhard und Mulkey bis zur 49. Minute auf 17:13 hoch. Dann folgte der große Auftritt von Karina Lenhard, die, von der Bank kommend, mit drei sehenswerten Treffern vom Kreis, davon ein Dreher ins lange Eck, die Gäste auf Abstand hielt. Am Ende stand ein hochverdienter doppelter Punktgewinn.

Quelle: Marktredwitzer Tagblatt vom 24.10.11, Bericht: Walter Lenhard, Foto: Perzl