Damen: HSG muss Handball arbeiten

Die Handballdamen können beim Sieg über den Vorletzten Sulzbach nicht glänzen. Der sechste Sieg in Serie aber beschert ihnen in der Bayernliga Tabellenplatz vier. Damit schließt die Mannschaft zu den Besten auf.

HSG Fichtelgebirge – HC Sulzbach 34:32

HSG Fichtelgebirge: Faltenbacher - U. Zeitler (2), Mulkey (2), N. Schiller, J. Schiller (5/5), Wölfel (8), T. Lenhard (8), K. Lenhard, Späthling (2), Kraus (4), Hermankova (3), Weigel
HC Sulzbach: Hänelt, Viechte - Himmerer, Schedler (1), Christlein (2), Eichenmüller, Fleißner (4), Pelikan (1), Galler, Steiner (6), Frisch (7), Häckl, Schlosser (11/7)
Schiedsrichter: Christian und Johann Demel (Schwandorf) leiteten sehr gut
Zuschauer: 170 
Zeitstrafen: HSG 7/HCS 7
Rote Karte: Steiner (53./3x2)
Spielfilm: 1:0, 2:3, 5:8, 8:11, 11:14, 14:14, 15:15 (HZ), 16:15, 16:17, 18:17, 19:20, 23:21, 23:23, 27:24, 28:26, 31:27, 34:30, 34:32

Die verletzte Jessica Lenhard hatte es offenbar geahnt: "Die Derbys gegen Sulzbach sind keine normalen Handballspiele.“ Sie sollte recht behalten. Die HSG-Damen mussten gegen den Tabellenvorletzten mehr ackern als ihnen lieb sein konnte. Glanzvoll sieht anders aus. "Wille und Moral haben gestimmt“, strich ein sichtlich erleichterter Trainer Josef  Hermanek die positiven Aspekte nach dem letzten Heimspiel des Jahres heraus. Ansonsten wurde Handball gearbeitet. Vielleicht trugen einige auch schwer an der ungewohnten Favoritenbürde.

Plzakova wird vermisst

Besonders das schnelle Verschieben der Oberpfälzerinnen in der Abwehr behagte den Gastgeberinnen nicht, die sich oft verhaspelten, mitunter im Übereifer. Geschickt stellten die Gäste die Laufwege zu und vorne war jeder Wurf ein Treffer. Vor allem Maria Schlosser machte mit elf Toren der HSG an früherer Wirkungsstätte mächtig zu schaffen. Defensiv wurde die Neue, Katharina Plazakova, schmerzlich vermisst, die wegen ihrer Knieverletzung wiederum  kurzfristig absagen musste. Sie soll in dieser Woche eingehender untersucht werden. Außerdem operierte die HSG lange Zeit nur über die Mitte, vernachlässigte die Flügel. Hermanek reichte es dann, nahm in der 17. Minute bei 8:11 die Auszeit. Fortan kamen seine Mädels, insbesondere die nun aufblühenden Tanja Lenhard, Eva Späthling und später Sabrina Kraus auf den Außenpositionen immer besser zur Geltung. Allerdings blieb die Abwehr löchrig und die Achillesferse der HSG. Erst nach 24 Minuten parierte Heike Faltenbacher ihren ersten Ball in dieser Partie, was gleich für einen Schub sorgte.

Tanja Lenhard Der überragenden Tanja Lenhard war es vergönnt, ihre Farben erstmals in Führung zu bringen (29.). Zur Pausenführung reichte es dennoch nicht. Trotzdem: Der schlimmste Flurschaden war repariert. Rund lief es weiterhin nicht. Nur gut, dass sich die junge Jessica Schiller als kaltschnäuzige Siebenmeter-Schützin entpuppte und alle ihre fünf Strafwürfe in dieser Partie sicher verwandelte. Es blieb auch nach der Pause eine äußerst zähe Angelegenheit, weil die Gäste eng an der Frau blieben und durch die vielen kleinen Fouls und Nickligkeiten kaum Spielfluss aufkam. Selbst nach dem 23:21, nach zwei klasse Kontern, durfte sich die HSG nicht in Sicherheit wiegen. Der Tabellenvorletzte kämpfte verbissen ums Überleben, glich erneut aus. Aber die Fichtelgebirglerinnen hatten ja noch eine Anna Wölfel, die gerade in der Schlussphase Mut bewies und die wichtigen Tore warf. Erst, als Wölfel, Kraus und Zeitler in der 49. Minute hintereinander von 24:24 auf 27:24 erhöht hatten, spürte man erste Erleichterung auf den Rängen. Der Durchbruch aber war erst nach der Roten Karte für Lisa Steiner (HCS) und dem Vier-Tore-Vorsprung durch Vera Hermankova geschafft.

Beim Jubeln verletzt

Am Ende blieb es bei einem Arbeitssieg, der die HSG-Damen weiter von Höherem träumen lässt. Übrigens: Ein Beispiel, wie man sich auch ohne zu spielen verletzen kann, lieferte Anne Mages: beim Sprung zum Torjubel verdrehte sich die ohnehin vor einer Operation stehende Spielerin im Überschwang das Knie und wurde nach dem Abpfiff vom Physiotherapeuten Dirk Kaufenstein aus der Halle getragen.

Quelle: Marktrewitzer Tagblatt vom 28.11.11, Sport aus der Region, Bericht + Foto: Peter Perzl  - Weitere Fotos unter www.frankenpost.de