Meisterstück der HSG Fichtelgebirge am letzten Spieltag der Herrenhandball-Bezirksoberliga

HG Kunstadt - HSG Fichtelgebirge 16:24

Es gibt sie doch die sportlichen Wunder. So geschehen am vergangenen Sonntag in der Herrenhandball-Bezirksoberliga Oberfrankens. Innerhalb von 24 Stunden wurde der Traum vom Aufstieg  für die HSG Fichtelgebirge doch noch war, als der bisherige Spitzenreiter vor eigenem Publikum bereits am Samstag gegen Rodach unerwartet mit 26:30 das Nachsehen hatte. Diese Niederlage öffnete der HSG Fichtelgebirge den Weg zur Landesliga-Nord, den das Team von Coach Markus Depolt in Kunstadt mit Bravour meisterte.

alt HSG Fichtelgebirge: Brosco (ab 55. Min Gruber) - Hartmann (1), St. Tröger (1/1), Flasche (4), Burger (3), Schöffel (1/1), Birner (3), Bralic (3), Wippenbeck (4), Tröger (3), Berger (1)
Zuschauer: 350
Schiedsrichter: Steffen Eberlein/Uwe Schöpf (Weitramsdorf)
Strafzeiten: HGK 1, HSG 5
Spielfilm: 0:2, 2:6, 6:8, 8:9, 10:10 (HZ), 11:15, 13:18, 14:21, 15:23, 16:24

Das Ziel für die Saison 2011/2012 hieß Aufstieg in die Landesliga. Zu Beginn lief alles nach Wunsch für die HSG Fichtelgebirge. Dann die Niederlagen bei HaSpo Bayreuth und in Rodach, so dass der Konkurrent um die Meisterkrone, der TV Coburg-Neuses, plötzlich vier Punkte Vorsprung hatte. Trotzdem gab die HSG Fichtelgebirge nicht auf, die zu diesem Zeitpunkt nur die roten Schlusslichter des Aufstiegszuges sehen konnte. Als Weidhausen Neuses einen Punkt abknöpfte und später die HSG Fichtelgebirge in eigener Halle Neuses mit 28:24 bezwang, keimte Hoffnung im HSG-Lager auf. Neuses signalisierte sofort in Richtung Fichtelgebirge, dass man sich nun keinen weiteren Ausrutscher mehr erlaube und die Meisterschaft bereits in trockenen Tüchern sei.

Jetzt kam das Sprichwort zum Tragen: “Hochmut kommt vor dem Fall.“ Die bereits organisierte Meisterschaftsfeier in Coburg fiel buchstäblich ins Wasser. Denn Rodach ließ mit seinem Sieg die Meisterschaftsträume der Neuseser wie eine Seifenblase zerplatzen und beförderte die HSG Fichtelgebirge vom Ende des Zuges in den Lokführerstand.

Trotz der jetzt aufkommenden Euphorie blieb man bei der HSG Fichtelgebirge auf dem Teppich. Denn man wusste, dass die 60 Minuten in Kunstadt nicht zum Selbstläufer werden würden.

Nach einem gemeinsamen Mittagessen mit Spaziergang ging es nach Kunstadt, wo die HSG Fichtelgebirge sofort das Zepter in die Hand nahm und mit 6:2 in Führung ging. Der Tabellenvierte aus Kunstadt, ebenfalls hochmotiviert, wollte sich in eigner Halle nicht so einfach abzocken lassen und hielt dagegen. Die HSG blieb trotzdem tonangebend und hätte bereits in den ersten 30 Minuten alles klar machen können. Aber überhastete Würfe, und die vorhandene Nervosität, die man der Mannschaft zu-gestehen musste, verhalfen dem Gastgeber nicht nur zum Anschlusstreffer, sondern auch zu einem 10:10-Halbzeitstand.

alt Die zweite Spielhälfte war gerade einmal 20 Sekunden alt, als Stefan Flasche einen Angriffsball der HGK herausfing und die HSG mit 11:10 in Front brachte. Dieser Treffer hatte Signalwirkung. Die beste Abwehr der Liga, mit Keeper Miroslav Bosco, stand nun wie ein Bollwerk, an der sich die Kunstädter wiederholt die Zähne ausbissen. Die HSG hatte nun Spiel und Gegner fest im Griff und setzte sich mit 15:11 ab. Der Weg in Richtung Aufstieg war geebnet und mit zunehmender Spieldauer wurde die Souveränität der Fichtelgebirgler immer deutlicher. Kunstadt versuchte nun mit verschiedenen Abwehrvarianten den Rhythmus der HGS zu stören. Die zeigte sich unbeeindruckt und spulte nun in meisterlicher Manier ihr Pensum gegen eine HGK herunter, deren Angriffsbemühungen mehr und mehr im Sande verliefen. Als Maxi Berger zehn Minuten vor Schluss zum 21:14 traf, erhoben sich die 100 mitgereisten HSG-Fans von ihren Plätzen und honorierten mit stehenden Ovationen die Leistung ihrer Mannschaft, die sich kurz vor Schluss mit einem Kempator durch Daniel Bralic dafür bedankte.

Nach dem Schlusspfiff ließ man den Emotionen freien Lauf und feierte überschwänglich mit den Fans die Meisterschaft und den Aufstieg in die Landesliga-Nord.

Bericht: Walter Lenhard

Fotos hierzu findet Ihr in den nächsten 2 – 3 Tagen in unserer Galerie. Gruß Micha