HSG verpatzt Rückrundenstart

Die HSG verschlief besonders die Anfangsphase eines unterhaltsamen Handballspiels und lief die gesamte Partie einem Rückstand hinterher. Durch großen Kampf kam die Mannschaft zwar wieder zurück ins Spiel, aber auch Fortuna meinte es an diesem Tag in entscheidenden Situationen nicht gut mit den Gästen. Somit stand am Ende ein verdienter Sieg für die aufopferungsvoll kämpfenden Gerolzhofener zu Buche.

HSG Fichtelgebirge: Broško, Gruber - Fischer, Berger, Rieß, Tröger St., Burger, Bralic, Birner, Schöffel, Flasche, Wippenbeck, Kovář
Zeitstrafen: TV Gerolzhofen 7, HSG Fichtelgebirge 8
Disqualifikationen: Flasche (45. Minute - 3 x 2 Minuten)
Schiedsrichter: Flohr (MTV Stadeln)/ Murrmann (TSV Altenfurt)
Zuschauer: 220

Für den Tabellenletzten, den TV Gerolzhofen, ging es zum Rückrundenstart bereits um alles. Entsprechend kämpfte der Gastgeber von der ersten Minute an verbissen um jeden Meter und wusste auch die gut gefüllte Halle hinter sich. Die HSG musste kurzfristig auf Markus Tröger verzichten, der im Abschlusstraining unglücklich umgetreten war. Dennoch reiste man mit einem gewissen Selbstvertrauen nach Unterfranken und war gewillt zu siegen.

Von jenem Willen war aber besonders in der Anfangsphase des Spiels wenig zu sehen. Die von Trainer Depolt gewählte Abwehrvariante verfehlte ihre Wirkung und im Angriff wurde der über den gesamten Spielverlauf starke Heimtorhüter regelrecht warm geschossen. In der 10. Minute rieb sich der ein oder andere Zuschauer somit verwundert die Augen, als sich der Favorit aus dem Fichtelgebirge mit 7:1 im Hintertreffen sah. Bis zum 11:4 hielten die Gerolzhofener den Vorsprung, ehe die HSG langsam, aber sicher Bindung zum Spiel fand. Der zu Beginn der Partie fehlende Kampfgeist war in die Reihen der Fichtelgebirgler zurückgekehrt und bis zum Pausenpfiff tastete man sich auf 15:12 heran. Besonders der am Ende achtfache Torschütze Nikolai Schöffel nahm in dieser Phase das Heft in die Hand.

In der Halbzeitpause zeigte sich die Mannschaft optimistisch, nun die richtigen Mittel gefunden zu haben, um die Partie noch zu drehen.

Nach holprigem Start fing sich die HSG nun endgültig und verkürzte auf 20:19. Im Gegenzug kam es nun aber zu einer Szene, welche wohl irgendwie Symbolcharakter für das HSG-Spiel an diesem Abend hatte.

Keeper Broško parierte einen freien Ball vom Kreis und wurde von seinen Mannschaftskollegen bereits frenetisch gefeiert, als er bei der Landung umknickte und mit schmerzverzerrtem Gesicht liegen blieb. Wäre dies nicht schon schlimm genug gewesen, so mussten die Seinen mit ungläubiger Miene zusehen, wie der Ball diverse Male aufsprang und in einer gefühlten Ewigkeit langsam über die Torlinie trudelte – 21:19.

In der Folgezeit vereitelte der Heimtorhüter noch zweimal den möglichen Ausgleich. Da eben immer wieder die sogenannten „Big Points“ liegen gelassen wurden und die Abwehr nach wie vor kein Mittel gegen die überragenden Julius Schuchbauer und Tobias Servatius fand, setzten sich die Gerolzhofener auf 30:25 ab.

Das Endergebnis von 34:31 war leistungsgerecht und muss der HSG eine Warnung sein, dass die Rückrunde auf keinen Fall ein Selbstläufer wird.

Vielleicht hat sich die Mannschaft im Vorfeld der Partie von der anscheinend komfortablen Tabellensituation blenden lassen. Sollte jedoch am nächsten Samstag in heimische Halle gegen die HG Ansbach nicht gewonnen werden, befände man sich plötzlich wieder in Tabellenregionen, mit denen man eigentlich nichts mehr am Hut haben wollte. Trainer Depolt muss seiner Mannschaft genau dies in der anstehenden Trainingswoche verdeutlichen und sie auf den harten Boden der Tatsachen zurückholen.

Bericht: F. F.