Herren: Ein Sieg der Willensstärke

HSG Fichtelgebirge – TSV Allach 09 36:28

29:58 Minuten zeigte die Anzeigetafel, als es zu einer dieser Szenen kam, die sich als richtungsweisend für den weiteren Spielverlauf herausstellen kann. Der Allacher Keeper David Docampo war aus dem eigenen Wurfkreis geeilt und wehrte einen Gegenstoßpass ins Seitenaus ab. Beim Versuch so schnell wie möglich in das eigene Torgehäuse zurückzueilen stieß der Torhüter mit HSG-Angreifer Stefan Flasche zusammen, wofür der Allacher, nach seit einiger Zeit geltender Regel, die rote Karte sah. Da die Heimmannschaft kurz zuvor durch zwei Treffer innerhalb weniger Sekunden zum 16:16 ausglich, hatte man nun endgültig auch die recht gut gefüllte Halle im Rücken.

HSG Fichtelgebirge: Broṧko, Gruber - Fischer, St. Tröger (2), Burger (5), Bralic (7), Berger, Schöffel (6/3), Flasche (3), Wippenbeck (9), M. Tröger (1), Hartmann (3)
Zeitstrafen: HSG Fichtelgebirge 9 – TSV Allach 09 5
Disqualifikation: David Docampo (TSV Allach, 30. Minute)
Zuschauer: 270

Doch der Reihe nach. Äußerst fokussiert gingen Mannschaft und Trainer die Vorbereitung auf dieses Spiel an, da man nach zuletzt zwei Niederlagen in Folge das Ruder wieder herumreißen wollte. Besonders in der Defensive nahm man sich vor, wieder deutlich beherzter zuzupacken. Neun Zeitstrafen standen am Ende für die Heimmannschaft zu Buche, welche Nachweis für die nötige Aggressivität und Einstellung an diesem Tag sind.

Bis zum 6:6 in der zwölften Minute gestaltete sich die Partie ausgeglichen. In der Folgezeit setzte sich die HSG erstmals leicht auf 10:7 ab. Beim Treffer zu besagtem 10:7 wähnte sich manch einer vielleicht eher in der Sebald Arena, als Daniel Bralic einen etwas zu weit geratenen Konterpass via volleyballähnlichem Angriffsschlag kurios im Tor versenkte. Nun stotterte der Angriffsmotor der Fichtelgebirgler aber zunehmend und Allach glich in der 23. Minute wieder zum 12:12 aus. Nach anfangs geschilderten Szenen wechselte man also beim Stand von 16:16 die Seiten.

Im zweiten Durchgang übernahm jetzt mehr und mehr die HSG das Kommando. Über eine 21:20-Führung warf man beim 25:21 in der 43. Minute erstmals einen deutlicheren Vorsprung hinaus. Dies hing auch damit zusammen, dass sich Keeper Broṧko nun steigerte und unter anderem auch zwei Siebenmeter entschärfte. Sein Vertreter, Christopher Gruber, sollte ihm später in nichts nachstehen. Obwohl die Münchner nun versuchten, das HSG-Angrifsspiel durch offensive Deckungsvarianten zu stören, wurde das Ergebnis Tor um Tor in die Höhe geschraubt. Besonders der neunfache Torschütze Johannes Wippenbeck nutze in dieser Phase immer wieder die sich bietenden Freiräume. Mit dem Endstand von 36:28 war gleichzeitig auch der höchste Vorsprung hergestellt.

Die Mannschaft feierte den verdienten Erfolg ausgelassen auf dem Parkett und schwor sich gleich auch auf das Auswärtsspiel am nächsten Wochenende in Partenstein ein. Die längste Heimfahrt der Saison will man dann natürlich gerne mit zwei Punkten im Gepäck antreten.

Bericht: FF