Herren: HSG Fichtelgebirge – TV Münchberg 27:25

In einem auf hohem Landesliganiveau geführten Handballderby bezwangen die Herren der HSG Fichtelgebirge in den Schlussminuten den TV Münchberg knapp aber verdient und schoben sich auf den vierten Platz.

HSG Fichtelgebirge: Gruber, Broṧko, Rieß – Fischer (2), St. Tröger (3), Burger, Bralic (3), Schöffel (1/1), Flasche (7), Wippenbeck (6), M. Tröger (5), Hartmann, Birner, Ruckdäschel, Berger
TV Münchberg: Cenk Uzun – Oberländer, Kalas (5), Jakob Lad (2), Krauß (3), Wilfert, Müller (3), Jan Geserer (3), M. Lad (6), Bär, Jan Lad (3)
Zuschauer: 350
Schiedsrichter: Herpoldsheimer/Drummer (TV Erlangen-Bruck)
Strafzeiten: HSG 7, TVM 3
Rote Karte: TVM Jan Lad (60. Min. wegen Unsportlichkeit)
Spielfilm: 3:1, 8:3, 10:6, 12:9, 12:12, 13:14, 14:15, 15:17, 17:17, 17:19. 20:19, 25:21, 26:23, 27:25

So soll ein Derby sein, rassig, interessant und spannend. Diese drei Punkte trafen auf die Partie zwischen der HSG Fichtelgebirge und dem TV Münchberg mehr als zu.

Die Fichtelgebirgler hatten die klare Vorrundenniederlage nicht vergessen und begannen furios. Stabil in der Abwehr, mit einem starken Christopher Gruber zwischen den Pfosten, gestattete man den Gästen aus Münchberg in den ersten 15 Minuten nur drei Tore. 8:3 stand es zu diesem Zeitpunkt für die Schützlinge von HSG-Coach Dieter Schmidt, der sich bis dahin hoch zufrieden mit der Leistung seiner Jungs zeigte. Zweimal Stefan Flasche und Markus Tröger, sowie Daniel Balic und Johannes Wippenbeck, sorgten für diese Führung. Danach hatte man das Gefühl, als ob die HSG einen Gang zurückschaltete, um den Gästen nicht weiter weh zu tun. Sehr zum Unmut von Dieter Schmidt, der nach dem Spiel sagte: „Ich wollte es zwar nicht wahr haben, aber ich wusste, dass mein Team, im Glauben alles im Griff zu haben, sich den Schwung selbst nimmt. Das ist ein Phänomen, das uns die ganze Saison bereits verfolgt.“ Die Folge dieses Phänomens war, dass Münchberg besser ins Spiel kam, Jan Lad die Fäden zog und seine Nebenleute, Vit Kalas, Thorsten Krauß und Jakob Lad auf 9:11 verkürzen konnten. Gut im Griff hatte die HSG-Abwehr Kreisläufer Stefan Müller, dem  kurz vor der Pause sein dritter Treffer zum 12:12 gelang. Dies sollte aber auch sein letzter Torerfolg in der Partie bleiben. Münchberg hatte in den Schlussminuten der ersten Halbzeit mehr vom Spiel und konnte mit einer 14:13-Führung in die Pause gehen.

Den Gästen gelang nach dem Anpfiff durch Kalas das 15:13 und bis zur 45. Minute blieb Münchberg stets in Front. Ursache war ein stark reagierender Gästekeeper Cenk Uzun und die Treffsicherheit des Münchberger Rückraums mit Jan Lad und Vit Kalas. 19:17 führte der Gast, als er binnen zwei Minuten durch berechtigte Zeitstrafen mit vier Feldspielern agieren musste. Die HSG packte die Chance beim Zopf und glich durch Markus Tröger und Stefan Flasche aus. In den Folgeminuten waren beide Mannschaften durch Zeitstrafen dezimiert, ein Zustand, mit dem die HSG besser umgehen und mit 21:19 in Führung gehen konnte. In dieser Phase zahlte sich aus, dass der sonst so gefährliche Kreisläufer Stefan Müller durch die Gebrüder Tröger  und Thoms Birner im zweiten Abschnitt völlig abgemeldet wurde. Somit war der Rückraum der Gäste gefordert, der aber an Gruber,  Broṧko und zuletzt an René Rieß scheiterte, der nach zwei Jahren erstmals wieder in einem Punktspiel zwischen den Pfosten stand. Im Gegenzug trafen Wippenbeck, M. Tröger und Flasche zur letztendlich vorentscheidenden 25:21 Führung nach 57 Minuten.

Münchberg setzte nochmals alles auf eine Karte und profitierte von der schlechten Chancenverwertung der HSG-Angreifer. Martin Lad auf der Außenposition und Vit Kalas aus dem Rückraum gelang binnen 60 Sekunden der 25:26-Anschlusstreffer, ehe Stefan Flasche 20 Sekunden vor Schluss mit einem Gewaltwurf der vielumjubelnde Treffer zum 27:25-Endstand gelang.

Schlecht umgehen konnte anscheinend Jan Lad mit dieser Niederlage, als er in den letzten Sekunden des Spiels den Ball bei einer Freiwurfsituation ins Gesicht von Thomas Birner feuerte und mit der roten Karte bestraft wurde. Laut den beiden Unparteiischen, die eine überzeugende Leistung boten, galt die Wurfrichtung des Balls nicht dem Tor.

Bericht: Walter Lenhard