Herren I: Eine alte Tradition lebt auf - Der Bundesligaaufsteiger HC Erlangen kommt nach Wunsiedel

Mit dem HC Erlangen gastiert am kommenden Sonntag um 17 Uhr ein Handball-Bundesligist in Wunsiedel. Er tritt mit Weltmeister Sebastian Preiß gegen das Landesligateam der HSG Fichtelgebirge an.

Ob die deutsche Damen-Nationalmannschaft oder die russische Herren-Vertretung beim VfL Wunsiedel oder die Bundesligateams des TV Großwallstadt und Frisch Auf Göppingen, mit dem legendären Torjäger Jerzy Klempel, beim TVO Marktredwitz: früher gastierten sie regelmäßig im Fichtelgebirge, die Großen im Handballsport. Lang, lang ist's allerdings her. Der damalige TVO-Spielleiter Erwin Pinzer brachte es sogar fertig, Klubs wie Dukla Prag, TC Ferencvaros Budapest, SG Medvescak Zagreb, Roter Stern Belgrad, TuSpo Nürnberg oder Afrikameister Algerien und Asienmeister Kuwait in die Region zu locken.

An diesem Sonntag um 17 Uhr knüpft die HSG Fichtelgebirge nun in Wunsiedel an eine alte Tradition an: der Bundesligist HC Erlangen gastiert beim Landesliga‑Vertreter. Sicher ein Erlebnis für die heimischen Spieler und natürlich für die hoffentlich recht zahlreichen Zuschauer. Mit dabei sein wird auch die "Katze", Torhüter Nikolas Katsigiannis, der am Montag seinen überraschenden Wechsel zum Rekordmeister und dreimaligen Champions League-Sieger THW Kiel zum Sommer bekanntgab.

Ebenfalls in Wunsiedel antreten sollen der Weltmeister von 2007, Sebastian Preiß und der Prominenteste im Team, Martin Stranovsky. Der 28-jährige slowakische Nationalspieler hatte zu Saisonbeginn den Weg vom spanischen Topklub und Meister FC Barcelona nach Mittelfranken gefunden. Fehlen wird nur Sigurbergur Sveinsson, der mit der isländischen Nationalmannschaft bei der am morgigen Donnerstag beginnenden Weltmeisterschaft in Katar weilt.

"Mindestens 600 bis 700 Zuschauer" erwartet VfL-Vorsitzender Jörg Wippenbeck, der dank der Wunsiedler Kontakte zu Erlangens Trainer Frank Bergemann und Geschäftsführer Stefan Adam entscheidend am Zustandekommen beteiligt war. "Die Erlanger kennen die finanzielle Lage unserer Stadt und des Vereins und sind uns daher sehr entgegengekommen", freut sich Wippenbeck.

Im Gegenzug ist für den Sommer ein Trainingslager des Bundesligisten im Fichtelgebirge mit einem eventuellen Besuch der Luisenburg-Festspiele angedacht. "Wir sollen Vorschläge machen", sagt Wippenbeck. "Damit konnten wir den Preis niedrig halten." Normalerweise sei ein Bundesligavertreter nicht unter einem fünfstelligen Betrag zu bekommen. Zahlen will Wippenbeck verständlicherweise keine nennen. Die Veranstaltung sei aber durch Sponsoren und die Eintrittsgelder abgedeckt, sodass am Verein keine Kosten hängen blieben. Ergänzt wird das Gastspiel durch ein Rahmenprogramm mit einem Vorspiel der Mini-Handballer, einem Auftritt der Tanzsportgarde der Festspielstadt Wunsiedel sowie eine Verlosung attraktiver Preise in der Halbzeitpause. Wippenbeck hofft, dass neben den Handballfreaks auch einige Neugierige den Weg nach Wunsiedel finden, um sich die Verhältnisse in der sanierten Sporthalle anzusehen. Bis Dienstagvormittag gingen bereits 250 Karten im Vorverkauf weg. Unmittelbar nach dem Abpfiff ist in der Sporthalle eine Autogrammstunde mit den Bundesligaspielern vorgesehen. Nach einem gemeinsamen Essen im "Wunsiedler Hof" treten die Gäste dann die Rückreise an.

Auch Münchberg freut sich

Der Handball-Bundesligist HC Erlangen tritt im Sommer ein zweites Mal in der Region an. Der Landesliga-Vertreter TV Münchberg hat bei der Aktion "Handball hilft" ein Spiel gegen die Truppe aus dem Oberhaus ersteigert. 2132 Euro kamen dabei zugunsten der Deutschen Krebshilfe zusammen. "Dieses Ereignis kann für unsere Jugendarbeit sehr hilfreich sein", sagt Florian Bär, Spieler des TV Münchberg.

Karten im Vorverkauf

Eintrittskarten für das Gastspiel des HC Erlangen am Sonntag 17 Uhr in Wunsiedel sind im Vorverkauf erhältlich in Marktredwitz bei der Buchhandlung Budow und in Wunsiedel beim E-Center Enders an der Schnellkasse. Parkplätze stehen nur am Bauprofi und beim DM-Markt zur Verfügung. Der Zugang zur Halle ist ausschließlich über eine Nottreppe neben der Schwimmhalle möglich. Das Haupttor bleibt verschlossen.

Quelle: Marktredwitzer Tagblatt vom 14.01.15, Sport aus der Region, Bericht: Peter Perzl