Herren I: Ein Rad greift ins andere

ASV Cham – HSG Fichtelgebirge 20:29 (10:14)

Wahrlich, die Vorzeichen hätten besser stehen können für das Duell der beiden Tabellennachbarn. Neben dem ohnehin verletzten Markus Tröger musste Trainer Schmidt kurzfristig auch noch auf Johannes Wippenbeck verzichten, der krank das Bett hütete. Da auf Chamer Seiten allerdings Torhüter Ebi Hejduk, nach einer vermeintlichen Beleidigung in tschechischer Sprache während des Spiels in Helmbrechts, eine Sperre absitzen musste, hatten beide Mannschaften mit ähnlichen Handicaps zu kämpfen.

 HSG Fichtelgebirge: Broško, Gruber; Fischer (2), St. Tröger (2), Burger, Bralic (4), Schöffel (4/2), Flasche (10), Kempf (1), Hartmann (5/1), Birner (1)
Zeitstrafen: ASV Cham 5 – HSG Fichtelgebirge 4
Schiedsrichter: Berghammer/Kalina (HaSpo Bayreuth)
Zuschauer: 150

Die kleine, aber feine HSG-Mannschaft ging von Beginn an hoch konzentriert zu Werke und warf bereits nach sechs Minuten eine 1:4 -Führung heraus. Früh deutete sich an, dass Torhüter Miroslav Broško einen absoluten Sahnetag erwischt haben sollte. Das Duell mit der Pilsener Rückraumreihe (Tahovsky, Pelikan, Soukup) des ASV Chams trieb den HSG-Schlussmann zu Höchstleistungen. Als die Chamer beim Stand von 5:8 etwas Morgenluft witterten, erhöhte Fischer mit einem Doppelschlag wieder auf 5:10. Nikolai Schöffel war es vorbehalten, via Strafwurf erstmals eine Sechs-Tore-Führung herzustellen (7:13, 26.). Nun schlichen sich allerdings, ausgerechnet in Überzahl, ein paar Unkonzentriertheiten ein, die die Hausherren nutzten, um wieder auf 10:13 zu verkürzen. Die HSG hatte aber die passende Antwort parat und Flasche verwandelte mit der Pausensirene ein Kempa-Anspiel von Daniel Bralic zum 10:14-Halbzeitstand.

Dieter Schmidt zeigte sich in der Halbzeitansprache sehr zufrieden mit der bis dato gebotenen Leistung. Gleichzeitig impfte er seinen Jungs ein, dass die ersten zehn Minuten im zweiten Durchgang eminent wichtig werden würden.

Die HSG ließ nun nicht etwa nach, sondern legte gar noch einmal eine Schippe drauf. Als Stefan Flasche in Unterzahl mit zwei Toren in Folge auf 12:18 erhöhte, deutete sich endgültig an, dass es an diesem Tag für die Chamer schwer werden würde. Generell verdiente sich der Rechtsaußen, der es am Ende auf zehn blitzsaubere Treffer brachte, ein Sonderlob. Hinten hielt Broško, was es zu halten gab, und vorne ließ man sich auch von der nun offensiveren Deckung des ASVs nicht aus dem Konzept bringen. Hartmann baute die Führung mit einem Rückraum-Hammer in der 46. Minute auf neun Tore aus (15:24). Die Hausherren verkürzten nochmal auf 20:25.

Die Schlussphase gehört dann aber wieder den Fichtelgebirglern und so stand am Schluss ein verdienter 20:29-Auswärtserfolg zu Buche.

Eine lobende Erwähnung gebührt, neben den souverän leitenden Schiedsrichtern, auch noch der Rückraumreihe der HSG. Hartmann, Stefan Tröger und Schöffel waren aufgrund der Ausfälle im Prinzip über die vollen 60 Minuten gefordert und lösten diese Aufgabe mit Bravour.

Einen kleinen Wermutstropfen stellte es allerdings dar, dass sich Nikolai Schöffel kurz vor Spielende an der Wade verletzte. Es bleibt zu hoffen, dass sich die Blessur als nicht allzu schwerwiegend erweist. Der Ausfall eines weiteren Rückraumspielers wäre mit Blick auf das Heim-Derby am nächsten Samstag gegen den TV Münchberg wohl kaum zu kompensieren.

Bericht: FF