Herren I: "Alles ist möglich"

Die HSG Fichtelgebirge peilt in der Handball-Landesliga den Relegationsplatz zwei an. Dazu muss sie Helmbrechts schlagen. Trainer Haber aber fehlt eine Säule in der Abwehr.

2016 01 20 VladiHerr Haber, die HSG Fichtelgebirge ist mit einem Remis und einem Sieg ins neue Jahr gestartet und rangiert auf Platz fünf in der Handball-Landesliga Nord – nur zwei
Zähler hinter dem Zweiten Rothenburg. Wo wird sie am 30. April nach dem letzten Spieltag stehen?
Ich hoffe, noch besser. Eigentlich wollten wir ja am Ende ganz vorne sein, das werden wir leider nicht schaffen. Das hat mehrere Gründe.

Verraten Sie uns, welche?
Viele Verletzungen, berufliche Zwänge und einige Studenten haben uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. So konnten einige nicht regelmäßig trainieren.

Wie groß ist die Zuversicht, die Saison noch mit dem zweiten Platz abzuschließen?
Wir versuchen es, brauchen aber auch ein bisschen Glück dazu. Wichtig ist die Gesundheit meiner Spieler. Wir haben nicht so viele gute Leute. Wenn einer fehlt, wird es eng. Der Dominik Hartmann war lange verletzt. Als der zurück war, fiel der Stefan Flasche aus und jetzt erwartet den Stefan Tröger eine Sperre von zwei, vielleicht drei Spielen. Ich habe insgesamt einen Kader von 14 Leuten, dahinter aber kommt nichts.

Was hat Stefan Flasche und wie geht es ihm?
Er hat sich am Fußgelenk verletzt. Wahrscheinlich ist er am Wochenende wieder dabei. Aber das muss der Arzt entscheiden. Am Donnerstag steht für Stefan noch eine Untersuchung an. Ich hoffe, er bekommt grünes Licht.

Für die HSG Fichtelgebirge wäre die Teilnahme an der Relegation zur Bayernliga eine Steigerung zur starken Vorjahressaison, als sie mit Platz drei abschloss. Wird es Ihre Mannschaft packen?
Alles ist möglich. Cham hat jetzt ein paar Mal verloren, Münchberg muss noch zu uns, aber wir müssen dafür nach Rothenburg. Dann gastiert Spitzenreiter Lohr noch in Marktredwitz. Alles liegt so eng beisammen. Sieben Mannschaften aus den ersten Acht sind nur durch zwei Punkte voneinander getrennt. Bei soviel punktgleichen Teams sind schnell große Verschiebungen in der Tabelle möglich. Sehr positiv: Meine Jungs wollen diesen zweiten Platz unbedingt schaffen. Das spüre ich.

Wie bewerten Sie die ersten Auftritte im neuen Jahr?
Ganz zufrieden bin ich noch nicht. Irgendetwas fehlt. Ich denke, meine beiden tschechischen Spieler sind aktuell nicht in der optimalen Form. Vielleicht schaffen sie es in den nächsten Wochen.

Da könnte es aber schon zu spät sein?
Wir reden viel, aber erzwingen lässt sich nichts. Der Adam Strýc hat gut angefangen gegen Ismaning und in Helmbrechts, hatte aber dann Verletzungsprobleme. Jetzt ist er wieder gesund, sucht nach seiner Form. Wo die hin ist, weiß ich selbst nicht. Vorher in Tschechien hat er täglich trainiert, jetzt tut er das zwei Mal wöchentlich in Deutschland und zusätzlich einmal in Pilsen. Vielleicht braucht er noch mehr Training.

An diesem Samstag bereits um 14 Uhr steigt das Nachbarderby gegen den TV Helmbrechts in Marktredwitz. Wie ist das Gefühl?
Naja, zu Hause sollten wir schon gewinnen. Derbys schreiben ja oft ihre eigene Geschichte. Sicher kein leichter Gegner. Die Helmbrechtser verfügen über einen guten Kreisläufer, haben viele Spielzüge drauf, sind sehr beweglich und spielen auch sonst einen attraktiven Handball. Und deren offensive Deckung ist für jeden Gegner höchst unangenehm.

Wie schwer wiegt die Rote Karte für Stefan Tröger?
Sie tut uns richtig weh. Er ist unheimlich wertvoll für uns. Im Rückraum könnten wir seinen Ausfall vielleicht noch kompensieren. Aber in der Abwehr ist er neben Michal Pich und Markus Tröger die dritte so wichtige Stütze vor dem Torhüter.

Wie bewerten Sie seine Hinausstellung gegen Ismaning?
Ich habe deutlich gesehen, dass er beim Tempogegenstoß vom Gegenspieler geschlagen wurde. Eine klare Rote Karte. Aber die hat er nicht bekommen. Stefan dagegen schon. Er hat auf alle Fälle nichts zum Schiedsrichter gesagt, aber zu seinem Gegenspieler. Was genau, kann ich nicht sagen.

Quelle: Marktredwitzer Tagblatt vom 20.01.16, Sport aus der Region, Bericht und Foto: Peter Perzl