Herren I: HSG Fichtelgebirge – TSV Lohr 22:25

Die Überraschung, den bisher ungeschlagenen Spitzenreiter der Handball-Landesliga Nord, den TSV Lohr, in die Knie zu zwingen, hielt bis zur 55. Minute. Bis dahin führte die HSG mit 22:20 und schaffte es nicht gegen einen in dieser Phase in Unterzahl agierenden TSV den Deckel zuzumachen. Was blieb waren wieder einmal enttäuschte Fans und lange Gesichter bei den Aktiven.

HSG Fichtelgebirge: Broško, Gruber – Pich (2), St. Tröger (1), Burger (2), Bralic (4), Flasche (5), Wippenbeck (7/1), Strýc, M. Tröger, Hartmann (1/1), Ruckdäschel, Birner
Zuschauer: 250
Schiedsrichter: Drummer/Herpolsheimer (TV Erlangen-Bruck)
Strafzeiten: HSG 3, TSV 3
Spielfilm: 4:0, 6:1, 6:3, 7:4, 7:5, 7:7, 7:9, 9:9, 10:9, 10:11, 12:11, 13:12 (HZ), 13:14, 14:14, 14:15, 15:15, 17:15, 18:16, 19:17, 20:18, 20:20, 22:20, 22:25

Die HSG Fichtelgebirge wirbelte in der Anfangsphase die Abwehr des TSV Lohr mächtig durcheinander und führte nach acht Minuten mit 4:0. Selbst die daraus resultierende Auszeit der Gäste ließ die HSG kalt und ging mit 6:1 in Front. Rechtsaußen Stefan Flasche, Johannes Wippenbeck und Stefan Tröger aus dem Rückraum sorgten für diesen Vorsprung. Großen Anteil daran hatte auch Keeper Miroslav Broško, der an diesem Tag die gesamte Palette seines Könnens abrief.

Mit zunehmender Spieldauer hatte sich Lohr besser auf die Angriffe der HSG eingestellt und vor allem Gästekeeper Manuel Porckscha wurde von Minute zu Minute stärker. Der Anfangssturm der HSG war vorbei und der 2 Meter große Rückraumkanonier Lukas Horky, der es auf insgesamt 11 Treffer brachte, sorgte dafür, dass seine Farben in der 16. Minute zum 7:7-Ausgleich kamen und kurze Zeit später mit 9:7 in Führung gehen konnten.

Nun war es HSG-Coach Vladimir Haber der seine Jungs mit einer Auszeit vom Spielfeld holte. Eine Maßnahme die Wirkung zeigte. Die HSG war nun wieder besser präsent, holte sich durch schöne Tore von Konstantin Burger, Wippenbeck, Flasche und Daniel Bralic in der 28. Minute die Führung zurück und ging mit einem 13:12 in die Pause.

Im zweiten Spielabschnitt wechselte die Führung zunächst ständig. Als Michal Pich in der 39. Minute zum 15:15 traf, war es der treffsichere HSG-Linksaußen Daniel Bralic, der binnen einer Minute zweit Tore setzte und für die 17:15-Führung sorgte. Zu mehr reichte es aber nicht, da immer wieder unnötige Ballverluste und das Auslassen von sicheren Torchancen Lohr auf Tuchfühlung hielten.

Beide Teams spielten auf Augenhöhe und die HSG hielt den Zwei-Tore-Vorsprung in den Händen. Als Miro Broško in der 54. Minute, beim Stande von 21:20 einen Siebenmeter entschärfte, im Gegenzug Bralic zum 22:20 traf und die Gäste eine Zweiminutenstrafe erhielten, schien der Sieg greifbar nahe. Aber anstatt den Vorsprung ausbauen, waren es die Leistungsträger der HSG, wie schon gegen Helmbrechts, die unnötige technische Fehler produzierten und mit ansehen mussten, wie Lohr in Unterzahl zum 22:22 ausglich. Die Gäste setzten nun zum Endspurt an, dem die HSG konditionell nichts mehr entgegenzusetzen hatte und den Sieg doch noch an die Unterfranken abgeben musste.

Am Ende stellten sich viele Fans die Frage, warum auf Seiten der HSG oftmals viel zu spät ausgewechselt wird, um gerade den Leistungsträgern eine Erholungsphase zu gönnen. Die HSG muss nun aufpassen, um nicht weiter nach unten durchgereicht zu werden, denn an den kommenden Wochenenden müssen die HSG-Herren zum TSV Rothenburg und ASV Cham.

Bericht: Walter Lenhard