Herren I: HSG Fichtelgebirge gibt sicher geglaubten Derbysieg aus der Hand

Die HSG wollte von Anfang an an die Leistung gegen Erlangen-Bruck anknüpfen und agierte entsprechend konzentriert. Die Abwehr um Tröger und Birner in der Mitte und dem gut aufgelegten Torhüter Broško, lies in der ersten Halbzeit durch den gefürchteten Rückraumwerfer Kalas nur ein Feldtor (28. Min.) zu.

HSG Fichtelgebirge: Broško, Gruber - Berger, Hammer (3/3), Burger (1), Bralic (2), Flasche (4), Wippenbeck (11), Strýc (1), M. Tröger (1), Habedank, Hartmann, Ruckdäschel (1), Birner (1)
7-Meter: TVM 3/3, HSG 6/3
Zeitstrafen: TVM 4, HSG 3
Schiedsrichter: Frosch/Frosch (Bergtheim)
Zuschauer: ca. 220
Spielfilm: 0:1, 1:4, 3:6, 4:8, 7:8, 7:10, 8:14, 10:15 (HZ); 10:16, 13:16, 14:18, 16:18, 17:20, 21:20, 26:25

Andererseits hinterließ das variable Angriffsspiel der Gäste bei den Hausherren manche Verunsicherung, so dass nach gut fünf Minuten durch Tore von Wippenbeck, Flasche, Tröger und Bralic ein 1:4 auf der Anzeigetafel zu sehen war. Beim Stand von 4:8 nach dem zweiten verwandelten 7-Meter von Hammer, schlichen sich das erste Mal kleine Nachlässigkeiten beim Spielaufbau ein, sodass Münchberg durch zwei Tore von Lad in Folge auf 7:8 (18. Min) verkürzen konnte. Wippenbeck sorgte durch zwei Kracher wieder für mehr Ruhe auf seiner Bank. Kalas erzielte zwar mit seinem dritten verwandelten Strafwurf das 8:10, stachelte dadurch aber die Fichtelgebirgler an. Durch Ruckdäschel, Burger, Hammer (7-Meter) und Wippenbeck, wurde zum ersten Mal ein Sechstorevorsprung (8:14) erzielt. In den letzten 2 1/2 Minuten bis zur Pause stellten Kalas, Lad und Flasche den Halbzeitstand von 10:15 her.

Als in der 33. Minute das erste Tor in der 2. Halbzeit zum 10:16 fiel, schien alles seinen gewohnten Gang zu gehen. Doch man konnte schon erkennen, dass die Heimmannschaft nicht gewillt war, sich kampflos zu ergeben. So wurde die erste Hinausstellung der Gäste mit drei Toren zum 13:16 bestraft. Jetzt kam der Auftritt von Kalas, der mit vier Toren seine Farben im Spiel hielt und die jeweiligen Vorlagen von Birner und zweimal Wippenbeck egalisierte und auf 17:19 stellte. Die Gäste vergaben jetzt klarste Chancen, die in der 1. Halbzeit eiskalt verwandelt wurden. Nach der Zeitstrafe von Lad (42:56) und dem 17:20 durch Strýc, kassierte die HSG durch Tröger (43:16) ebenfalls eine Zweiminutenstrafe. Auch hier hatten die Hausherren das bessere Ende für sich und verkürzten auf 19:20. Zu allem Überfluss scheiterte der bis dato sichere 7-Meter-Schütze Hammer am immer stärker werdenden Münchberger Torhüter Uzun mit einem Strafwurf. Als im Gegenzug Krauß den Ausgleich und Baumgärtel zur ersten Führung für den TVM verwandelten, nahm Trainer Hammer eine Auszeit, um seine Mannen auf die letzten 11 Minuten einzuschwören.

Bis zum Spielende konnte Münchberg jeweils ein Tor vorlegen und die HSG gleich wieder ausgleichen. Als Gruber 50 Sekunden vor Schluss einen Wurf der Heimmannschaft abwehren konnte, schien ein Remis für die Gäste in greifbarer Nähe. Nach einem Foul von Kalas 7 Sekunden vor Spielende wurde der HSG ein berechtigter Strafwurf zugesprochen. Nachdem Hammer bereits zweimal an Uzun scheiterte, übernahm Wippenbeck die Verantwortung. Er setzte den Ball über das Tor, so dass Münchberg einen glücklichen Sieg feiern durfte.

Die Gäste dürfen diese Niederlage keinesfalls am verworfenen Strafwurf in den letzten Sekunden festmachen, sondern müssen sich fragen, warum sie die konzentrierte Abwehrleistung der ersten Halbzeit über weite Strecken der zweiten Halbzeit nicht gezeigt haben und zu viele freie Würfe nicht mehr verwandeln konnten. Die beiden Unparteiischen leiteten die harte aber nie unfaire Partie souverän.

Bericht: J. H.