Herren I: Fichtelgebirge – TV Münchberg 24:29

Lange Gesichter gab es bei den Herren der HSG Fichtelgebirge, die wohl eines der wichtigsten Spiele in der Landesliga Nord an den TV Münchberg abgeben mussten. Nicht weil der Gegner übermächtig gewesen ist, nein, weil an diesem Tag das besser funktionierende Kollektiv in Abwehr und Angriff als verdienter Sieger vom Platz ging.

HSG Fichtelgebirge: Broško, Rieß – Fischer (1), St. Tröger (1), Burger (4), Bralic (3), Flasche 81), Wippenbeck (10), Strýc, M. Tröger (4), Habedank, Hartmann, Berger, Birner
TV Münchberg: Hurt, Uzun – Kosmehl, Vit (3), Baumgärtel, Krauß (14), Schrepfer, Sammet (2), Winterstein, Bär (3), Mayer, J. Lad (2), Müller (5)
Zuschauer: 350
Schiedsrichter: Frosch/Frosch (Bergtheim)
Strafzeiten: HSG 4, TVM 2
Spielfilm: 0:1, 2:2, 3:4, 4:4, 4:6, 5:8, 6:8, 8:9, 9:10, 9:12, (10:14, 11:14, 13:15, 13:18, 15:19, 17:19, 18:20, 19:21, 20:22, 20:24, 21:15, 22:28, 24:29

Die HSG ging mit den besten Vorsätzen in diese Begegnung und bekam von den Gästen sofort ordentlichen Gegenwind zu spüren. Beim Stande von 4:4 nach sechs Minuten holte sich Münchberg endgültig die Führung und sollte diese bis zum Schluss nicht mehr abgeben. Ursache dafür war, dass die HSG hochkarätige Chancen durch Johannes Wippenbeck und Stefan Flasche, die freistehend vor Gästekeeper Lukas Hurt nicht überlegt nutzten, sondern mit brachialer Gewalt im Tor unterbringen wollten und am Torgebälk scheiterten.

Im Gegenzug zeigte Münchberg, vor allem Angreifer Thorsten Krauß, der mit 14 Toren zum besten Werfer der Partie werden sollte, dass nicht die Schärfe, sondern Präzision und überlegtes Werfen den Erfolg bringen. Nach gut 15 Minuten, beim Stande von 8:5 für den TVM, wurde ein entnervter Miroslav Broško durch René Rieß ersetzt, der einige gute Paraden zeigte, aber auch nicht verhindern konnte, dass die Gäste in Führung blieben. Denn die Gäste hatten mit Stefan Müller am Kreis ein zweites Ass im Ärmel, der ein ständiger Unruheherd war und stets zwei HSG-Akteure beschäftigte. Der Gastgeber biss sich an der offenen Manndeckung der Münchberger immer wieder die Zähne aus. Hinzu kam dass die Außenpositionen nicht so zum Tragen kamen, da Münchberg diese geschickt aus dem Spiel nahm und die HSG ihr Heil in der Mitte suchen mußte. In dieser Phase wurde bei der HSG der an Grippe erkrankte Erik Hammer schmerzlich vermisst, der mit seiner robusten Spielweise und den Drang zur Lücke, der Gästeabwehr sicherlich Kopfschmerzen bereitet hätte. So stand es zur Halbzeit 14:11 für Münchberg.

Nach dem Seitenwechsel gelang dem besten HSG-Angreifer JohannesWippenbeck das 12:14 und wenige Sekunden später zappelte der Ball erneut im Netz des TVM. Es wäre der Anschluss zum 13:14 gewesen, jedoch wurde der Treffer wegen eines angeblichen Stürmerfouls nicht gegeben. Münchberg blieb seiner ruhigen und durchdachen Spielweise treu und zog auf 13:17 davon, da die HSG-Abwehr einfach zu spät den Torwurf unterband. Als Markus Tröger am Siebenmeter an Cenk Uzun scheiterte und im Gegenzug Jan Lad, ohne viel Gegenwehr, in der 39. Minute auf 18:13 erhöhte, sah man die HSG-Felle langsam davon schwimmen.

Dann zwei Zeitstrafen für Münchberg und die Fichtelgebirgler kamen auf 18:20 heran. Beim Stande von 20:22 keimte beim Gastgeber nochmals Hoffnung auf. Aber da war ja noch ein Thorsten Krauß, dem vier Tore in Folge gelangen und in der 48. Minute seine Farben mit 23:20 in Front brachte. Als Stefan Müller zum 24:20 traf war die Messe gelesen. Münchberg spielte ab diesem Zeitpunkt, zur Freude ihres Trainers, Christian Seiferth, die Partie souverän herunter und ging am Ende als verdienter Sieger vom Platz.

Bester Akteur bei der HSG, die mit einem Sieg einen großen Schritt in Richtung sicheres Mittelfeld hätte machen können, war Konstantin Burger, der sich aufopferungsvoll gegen die drohende Niederlage stemmte.

Und wieder hat sich eine alte Handballregel bestätigt. Ein Spiel wird in der Abwehr gewonnen.

Bericht: Walter Lenhard