Herren I: Überragende Mannschaftsleistung und 13-facher Torschütze Wippenbeck zwingen selbsternannten Meisterschaftsfavoriten in die Knie

HSG Fichtelgebirge – TG Heidingsfeld 32:31 (16:15)

Abtasten war bei diesem Spiel nicht angesagt. Heidingsfeld wollte durch schnelles Spiel die Heimsieben beeindrucken und sich in den ersten Minuten einen entscheidenden Vorsprung herauswerfen. Doch diese Rechnung ging nicht auf, da die Gastgeber selber durch schnelle Ballstafetten die Gästeabwehr permanent unter Druck setzten.

HSG Fichtelgebirge:  Broško, Gruber - Englbrecht, Burger (2), Bralic (3), Flasche (3), Wippenbeck (13), Tröger (2/1), Habedank (1), Hartmann (1), A. Birner (4), T. Birner (3)
Zeitstrafen: HSG 4, TGH 2
Siebenmeter:  HSG 1/1, TGH 2/3
Schiedsrichter:  Hawly/Hawly (Stadeln/Post Nürnberg)
Zuschauer:  ca. 250
Spielfilm: 1:0, 2:3, 4:4, 4:7, 9:7, 10:12, 16:13, 16:15 (HZ), 16:17, 18:19, 22:19, 25:21, 28:27, 32:29, 32:31

Bis zum 4:4 hatten Wippenbeck (2), Flasche und Bralic jeweils die richtige Antwort parat. Broško entschärfte beim Stand von 4:6 einen Siebenmeter von Farkas und brachte die Halle zum ersten Mal zum Brodeln. Als Farkas eine halbe Minute später doch den drei Tore Vorsprung für seine Farben herauswarf, war das der Weckruf an die HSG. Wippenbeck (2), T. und A. Birner sowie Bralic drehten das Spiel mit fünf Toren am Stück (9:7) und zwangen Heiko Karrer nach 15 Minuten zur ersten Auszeit für sein Team. Er schien die richtigen Worte gefunden zu haben, denn binnen 5 Minuten stand es 10:12 für die Hätzfelder Bullen, wie sie sich selbst nennen. Das rief Dieter Schmidt auf den Plan und er holte seine Jungs für eine Minute von der Platte und forderte neben dem Tore werfen die Abwehrarbeit nicht zu vernachlässigen. Die Fichtelgebirgler ließen bis zur Halbzeitsirene nur noch drei Gegentore zu und konnten mit einer knappen aber verdienten 16:15-Führung in die Pause gehen. 

Die Heidingsfelder glichen mit ihrem ersten Angriff nach der Pause durch Farkas zum 16:16 aus und gingen durch denselben Spieler, nach einem der sehr wenigen technischen Fehler der HSG, sogar wieder in Führung. Wippenbeck, Tröger per Strafwurf und Hartmann vom Kreis sorgten wieder für den Ausgleich und Flasche, T. Birner und Tröger bis zur 38. Minute für einen erneuten 3-Tore-Vorsprung (22:19). Als Vorentscheidung konnte man das nach dem bisherigen Spielverlauf noch lange nicht bezeichnen. Selbst bei zwei kurz aufeinander folgende Strafzeiten für Tröger konnten die Gäste nur ein Tor aufholen. Die Heimmannschaft lag zwar immer vorn, aber nach dem Anschlusstreffer zum 29:28 für die Gäste fünf Minuten vor dem Ende, schien sich das Spiel auf die Seite des Tabellenführers zu drehen.

Doch es kam nicht zum Einbruch, sondern der starke Rückraum um Hartmann brachte Wippenbeck zweimal in Position und der sorgte mit seinen Treffern 12 und 13 für die entscheidende erneute 3-Tore-Führung zweieinhalb Minuten vor dem Ende. Burger sorgte nach 58:54 Minuten mit dem 32:29 dafür, dass die Marktredwitzer Sporthalle endgültig zu einem Tollhaus wurde. Selbst eine Zeitstrafe gegen Wippenbeck von den sehr gut leitenden jungen Schiedsrichtern 23 Sekunden vor Ende der Spielzeit, konnte den Sieg der Hausherren gegen ein stark agierendes Spitzenteam nicht mehr in Gefahr bringen.

Nicht nur Dieter Schmidt, sondern auch ein Großteil der heimischen Fans sprachen von einem der wohl stärksten Auftritte der HSG Fichtelgebirge. Nun gilt es, die Euphorie bis zum nächsten Samstag für das Derby gegen Helmbrechts zu konservieren. 

Bericht: J. H.