Herren II: Den Aufstiegsfavoriten zum Nachdenken gebracht

 HSG 2020 Fichtelgebirge II – HG Kunstadt: 21:36 (12:16)

Die Handballherren der HSG 2020 Fichtelgebirge II bieten der HG Kunstadt eine Halbzeit lang ein deutlich unangenehmeres Spiel, als sie es erwartet hatten. Im zweiten Spielabschnitt gehen Kraft und Spielermaterial zur Neige.

HSG Fichtelgebirge:  John (1), Bayer – Geuß (3), Zißler (5), Schädlich (5/1), Purucker (2), Keltsch (2), Fürbringer (3), Weinhold
Schiedsrichter:
Jäger/Uzun
Zeitstrafen: HSG 2, HG 1
Spielfilm: 3:3, 7:6, 9:12, 12:16, Halbzeit,13:23, 17:31, 21:36        

Mehrmals sah man an diesem Samstag in der Marktleuthener Stadtsporthalle staunende Gesichter. Zu Beginn der Partie hatten diese Gesichter meist ein gelbes Trikot unter sich und wunderten sich darüber, wie denn der ersatzgeschwächte Tabellenvorletzte hier einem Aufstiegsfavoriten Paroli bieten konnte. Zugegeben, auch die HG Kunstadt kam mit einem Rumpfaufgebot angereist, doch was die HSGler in den ersten 20 Minuten boten war trotzdem aller Ehren wert.

Die Offensive kombinierte erneut hervorragend, was gerade dem wieder besser in Fahrt kommenden Johann Zißler unzählige gute Wurfmöglichkeiten bescherte. Leider kam die Abwehr der Hausherren nicht so richtig in die Zweikämpfe, was den Kunstädtern immer wieder entgegenkam. Trotzdem erzielte Max Purucker in der 18. Minute die 8:7-Führung für die Hausherren. Nun quälte sich der angeschlagene Niklas Oester aufs Feld und das sollte spielentscheidend werden. Die hervorragend Manndeckung von Lukas Geuß gegen den ehemaligen Profi Karapetjan eröffnete dem Spielmacher der HGK Lücken, die er eiskalt zu 11 Treffern nutzte und seinem Team so bis zur Pausensirene eine 4-Tore-Führung ermöglichte.

Im zweiten Spielabschnitt verletzte sich dann mit Timo Schädlich früh der Spielgestalter der Fichtelgebirgler und so staunten ab jetzt nicht nur die Gäste sondern eigentlich alle. Coach Patric John tauschte das Torhüter- gegen ein Feldspielertrikot, was die Personalmisere perfekt symbolisierte. Im Angriff zeigten seine Schützlinge aber weiterhin ihre Spielfreude und erspielten sich viele gute Torchancen, die nun aber mit schwindenden Kräften immer seltener auch verwertet wurden. So lief die HGK mehrere Gegenstöße und erarbeitete sich innerhalb von 10 Minuten einen zweistelligen Vorsprung. Die Köpfe nie in den Sand steckend spielten die Hausherren bis zum Ende ansehnlichen Handball und wurden letztendlich deutlich unter Wert geschlagen.

Trotz der klaren Niederlage honorierten die Zuschauer die couragierte Leistung. Auch der Coach war mit der Spielanlage und dem gebotenen Einsatz voll zufrieden. Im Defensivverbund war jedoch jede Menge Steigerungspotenzial zu erkennen. Am nächsten Wochenende steht für die Landesligareserve das nächste Heimspiel gegen die HG Hut/Ahorn an.

Bericht: Patrick John