HSG II stürzt Spitzenreiter

Ulli Weber erlebt mit seinen Rehauer Handballern beim Ex-Klub in Marktredwitz eine böse Überraschung. Die rutschen auf Platz vier ab, während die HSG Tuchfühlung zum neuen Spitzenreiter Münchberg hält.

Einfach alles stimmte bei der HSG Fichtelgebirge II, die in der Handball-Bezirksliga den bislang führenden TV Rehau mit 32:28 (14:13) vom Thron stürzte. Damit ist das Titelrennen wieder völlig offen. Die von Ex-HSG-Trainer Ulli Weber betreuten Rehauer rutschten vorerst auf Platz vier ab. Die HSG bleibt Dritter, liegt aber nur zwei Zähler hinter dem nun vorne liegenden TV Münchberg II, der in Gefrees mit 22:19 gewann.

Julian Rieß HSG Fichtelgebirge: Hammer - Depolt (1), Krauß (3), Rudert (6),  Ph. Sieder (6), J. Rieß (4), Chr. Wölfel (5/3), Rödel (2), R. Wippenbeck (4), von Malschitzki (1)
Zuschauer: 80
Zeitstrafen: HSG 1, TVR 4
Strafwürfe: HSG 6/2, TVR 6/4
Schiedsrichter:  Lang/Schmidt (TSV Niederlamitz) 

Die HSG meldet sich im Kampf um die Meisterschaft eindruckvoll zurück. Tabellenführer schlägt man am liebsten. Mit diesem Hintergedanken gingen die HSG-Spieler in diese Partie.

An alter Wirkungsstätte

Obwohl beim Gastgeber Ruckdäschel, Sievert, K. Flasche, Schierling und Chr. Gruber aus verschiedenen Gründen fehlten, zeigte die HSG ihre bisher beste Saisonleistung. Der Rehauer Trainer Ulli Weber wollte natürlich an alter Wirkungsstätte beide Punkte entführen. Sein Team lag bis zum 5:5 stets in Front, ehe die HSG, getragen von dem hervorragend reagierenden Keeper Ingo Hammer, zunehmend spielbestimmend wurde. Mit 8:7 gelang erstmals die Führung, und die gab das Team bis zur Pause (14:13) nicht mehr ab.

Nach dem Seitenwechsel nahm sich die HSG eine Auszeit, und Rehau nutzte die Schwächephase nicht nur zum 15:15-Ausgleich, sondern auch zu einer 20:17-Führung. Der Gäste-Fanblock hatte nun die Oberhand, verstummte aber zusehends, als die HSG wieder eine Schippe drauflegte und ausglich (20:20).

Vor allem die "Oldies" wie R. Wippenbeck, Depolt, Rödel und Rudert stabilisierten das HSG-Schiff, so dass die jungen Kanoniere J. Rieß und Sieder ihren Freiraum bekamen. Ergab sich für Rudert selbst die Chance zum Torwurf, legte er, wie in alten Zeiten, elegant das Leder in die Maschen. Der Spitzenreiter wurde immer unsicherer und sah sich plötzlich mit 24:26 in Rückstand. Die HSG blieb am Drücker und schickte die Rehauer, die im zehnfachen Schützen Kopecky ihren stärksten Angreifer hatten, endgültig auf die Verliererstraße.

Quelle: Marktredwitzer Tagblatt vom 14.12.10, Fichelgebirgs-Sport, Bericht: W. L., Archivfoto: Perzl