HSG Fichtelgebirge: Brosko – Fischer (4), St. Tröger (2), Bralic, Schöffel (5/1), Flasche (4), Wippenbeck (2), M. Tröger, Burger (4), Berger, Hartmann (9/2)
Schiedsrichter: Hacker/Moje (Creußen/Kasendorf)
Zuschauer: 150
Zeitstrafen: SG 4, HSG 2
Rote Karte: HSG - Hartmann 60. Min. ( grobes Foulspiel)
Es war eine Partie auf Augenhöhe und trotzdem hätte der Zweite der Liga, die HSG Fichtelgebirge, die Punkte beim Dritten, SG Bad Rodach/Großwalbur, nicht hergeben müssen. Es lag an den zu überhasteten und oftmals nicht gut vorbereiteten Abschlüssen, die eine sichere Beute des Rodacher Keepers wurden. Die SGR hatte ihren Rhythmus schnell gefunden und ging mit 3:0 in Front. Die HSG-Abwehr war nicht immer im Bilde, die schmerzlichst ihren Chef Thomas Birner vermisste, der aus gesundheitlichen Gründen nicht auflaufen konnte. Ungebrochen war der Kampfgeist der Fichtelgebirgler an diesem Tag. Mit ihrem Motor, Dominik Hartmann, gelang in der 16. Minute der 8:9-Anschlusstreffer. Der Ausgleich wollte aber zunächst nicht fallen. Erneut zog der Gastgeber mit 13:9 davon, da die HSG zu einfache Treffer zuließ und oftmals den Angriff der Rodacher zu spät unterband. Je näher der Halbzeitpfiff rückte, desto treffsicherer wurden die Gäste. Jetzt stand die Abwehrformation um Keeper Brosko und quasi mit dem Halbzeitpfiff setzte Hartmann per Siebenmeter den Treffer zum 16:16-Pausenstand.
Im zweiten Spielabschnitt waren es die Fichtelgebirgler, die jetzt die Akzente setzten und mit 21:19 in Führung gingen. Der Weg in Richtung Sieg schien sich abzuzeichnen. Bis zur 46. Minute lag die HSG stets mit einem Tor in Front, verpasste es aber in dieser Phase den Vorsprung weiter auszubauen. Überhastet und manchmal auch übermotiviert im Abschluss fand die Lederkugel nicht den Weg in die Maschen des Rodacher Gehäuses. Der Gastgeber, der oftmals die Grenze des körperlich Erlaubten überschritt, Markus Tröger 20. Minute Platzwunde am Kinn und Stefan Tröger blutende Wunde an der Nase, zog nun wieder auf 25:22 davon.
Was sich dann abspielte war schon Fernsehreif. Der Rodacher Fladt, der mit seinem sehr überzogenen Körpereinsatz Stefan Tröger bereits verletzte, tankte sich durch die HSG-Abwehr und wurde von Hartmann an Brust und am Hals erwischt. Theatralisch ließ er sich fallen, so dass die Unparteiischen diese Abwehraktion als grobe Unsportlichkeit werteten, Hartmann mit Rot vom Platz musste und mindestens für zwei Spiele gesperrt ist. Die HSG gab nicht auf und schaffte in der hektischen Schlussphase den 30:30-Ausgleich, ehe Rodach in der letzten Sekunde einen Siebenmeter zugesprochen bekam, der den 31:30-Siegtreffer für den Gastgeber brachte.
Mit dieser Niederlage dürfte der Zug der HSG Fichtelgebirge in Richtung Meisterschaft abgefahren sein. Dazu Spielleiter Walter Lenhard: "Wir werden trotzdem die Flinte nicht ins Korn werfen, denn die Hoffnung stirbt zuletzt.“
Bericht: Walter Lenhard