Handballfest vor 350 Zuschauern

In einer hochdramatischen Bayernligapartie setzt sich die Damenmannschaft der HSG Fichtelgebirge gegen HaSpo Bayreuth durch. Nach der Samstags-Niederlage in Winkelhaid ist der Erfolg Balsam für die Seele.

HSG Fichtelgebirge - HaSpo Bayreuth 27:25 

HSG-Coach Dieter Schmidt musste nach dem Spiel in Winkelhaid gewaltig Seelenmassage betreiben, um seine Schützlinge auf die schwere Aufgabe einzustellen. Mit Erfolg.

Damenmannschaft der HSG FichtelgebirgeHSG Fichtelgebirge: Faltenbacher, Remzova - U. Zeitler, N. Schiller, Wölfel (8/1), T. Lenhard (4), K. Lenhard, Späthling (5), Mages (1), Kraus, Hermankova (3), J. Lenhard (3/2), Patkova (3)
HaSpo Bayreuth: Dill, Biohlaweg - Wolf (4), Bitter (8), Wolfrum (2), Körber (1), Fischer, Lehnert (5), Hüttel, Koppold (3/3), Dörfler (2), Haberkorn
Zuschauer: 350
Schiedsrichter: Demel/Demel (Schwandorf)
Strafzeiten: HSG 5, Bayreuth 4
Rote Karte: HSG (Späthling 45. Minute wegen groben Foulspiels)

Die taktische Variante Stepanka Patkova auf halblinks neben Hermankova spielen zu lassen und dafür Jessica Lenhard vermehrt in der Abwehr einzusetzen, trug Früchte. Ebenso die von Beginn an veranlasste Manndeckung durch Eva Späthling gegen die HaSpo-Wurfmaschine Kim Koppold, der aus dem Spiel heraus kein Treffer gelang. Anders die HSG, die durch zwei tolle Tore von Eva Späthling nach 15 Minuten erstmals mit 6:4 führte. Den Gästen gelang zwischen der 15. und 27. Minute kein Tor. Die HSG spielte wie am Schnürchen. Ob aus dem Rückraum mit Anna-Sophie Wölfel, mit Patkova und Hermankova über die Mitte, mit einer treffsicheren Eva Späthling auf Links- und Tanja Lenhard auf Rechtsaußen, die Tore für die HSG fielen wie reife Früchte. Mit einem 16:8 für die HSG wurden die Seiten gewechselt.

In der Mitte der zweiten Halbzeit riefen sich die Unparteiischen, die bis zu diesem Zeitpunkt eine normale Leistung zeigten, selbst auf den Plan. Bei einem Bayreuther Konter versuchte Eva Späthling die Gegnerin abzulaufen, wobei beide zu Fall kamen und die HSG-Akteurin mit einer völlig überzogenen Roten Karte bestraft wurde. Bayreuth merkte, dass durch den Feldverweis der HSG-Rhythmus empfindlich gestört wurde. Andrea Bitter und Michaela Lehnert auf Bayreuther Seite zeigten ihre Torgefährlichkeit und hatten wesentlichen Anteil daran, dass in der 54. Minute HaSpo den 24:25-Anschlusstreffer setzte. Aber die HSG zeigte keine Nerven, arbeite in der Deckung wieder bärenstark und entschied das Spiel mit einem wuchtigen Einschlag. Anna-Sophie Wölfel zog 15 Sekunden vor Schluss ab und donnerte den Ball zum 27:25 in den Winkel. Der Sieg der HSG Fichtelgebirge war mehr als verdient, gegen eine HaSpo Bayreuth, die erst durch sehr fragwürdige Schiedsrichterentscheidungen in die Partie zurückgeholt wurde.

Das Spiel vom Samstag:
TSV Winkelhaid - HSG Fichtelgebirge 33:25 (11:15)

HSG Fichtelgebirge: Faltenbacher, Remzova - U. Zeitler (2), Wölfel (8/2), T. Lenhard (2), Späthling (3), F. Zeitler, Kraus, Mages, Hermankova (2), Lenhard J. (8/2), K. Lenhard
Zuschauer: 100
Schiedsrichter: Drummer/Herboldsheimer (HC Erlangen)
Zeitstrafen: TSV 3, HSG 4

Nach einer überzeugenden ersten Halbzeit verlor die HSG Fichtelgebirge in den zweiten 30 Minuten völlig den Faden. Nach anfänglichem Abtasten bekam sie die Partie in den Griff, nur die Chancenauswertung war zunächst nicht so erfolgreich. Ab der 10. Minute zeigte vor allem Jessica Lenhard, die zuletzt nicht überzeugt hatte, wieder ihren Torhunger. Die HSG absolvierte eine tadellose Abwehrarbeit und unterband dadurch die Gefährlichkeit des Winkelhaider Rückraums. Rutschte einmal ein Ball durch die Abwehr, stand Heike Faltenbacher bombenfest in ihrem Kasten.

Der Winkelhaider-Fanblock war überrascht über die tolle Leistung der Fichtelgebirgler. Nach 18 Minuten führte die HSG mit 9:4 und hatte Spiel und Gegner fest im Griff. Der Pausenstand von 15:11 für die Oberfranken war der Lohn für eine starke erste Halbzeit. Der Anpfiff zum zweiten Spielabschnitt war kaum ertönt, als Jessica Lenhard zum 16:11 traf. Die HSG schien nahtlos an den ersten Spielabschnitt anzuknüpfen, doch zwei vergebene Chancen zum 18:11 und eine nun wesentlich stärker agierende Winkelhaider Abwehr, läuteten die Wende ein.

Quelle: Marktredwitzer Tagblatt vom 02.11.10, Sport aus der Region, Bericht: W. L., Foto: Perzl