Der Glaube bringt den Sieg

Die HSG Fichtelgebirge hat mit dem ausgekochten TV Coburg-Neuses lange Zeit seine liebe Mühe

Wahrlich kein Spiel für schwache Nerven war diese Herrenbezirksoberligapartie zwischen dem Dritten HSG Fichtelgebirge und dem TV Coburg-Neuses, der bis zur 35. Minute deutlich machte, dass er nicht umsonst auf dem fünften Tabellenplatz liegt.

HSG Fichtelgebirge: Schelter (ab 44. Min Rieß) - Pampel (10/3), Burger (5), Bralic (2), Schöffel (2), Vogel (1), Hartmann (7/2), Birner (3), Flasche (2), Zitzlmann (1)
Zuschauer: 250
Schiedsrichter: Moje/Zeller (Kasendorf/Pegnitz)
Strafzeiten: HSG (5), TVC (5)

Konstantin BurgerDie HSG musste auf Johannes Ziegler (beruflich) und Stefan Tröger (Studium) verzichten und einige Aktiven gingen leicht grippegeschwächt in die Partie. Trotzdem wollte man von Beginn an einen mit Routiniers gespickten TV Coburg/Neuses den Schneid abkaufen.

Aber es kam ganz anders. Die Gäste, mit ihrem Schlitzohr Bernd Großmann (40 Jahre), der es allein auf vierzehn Treffer brachte, gaben den Ton an und gingen mit 4:0 in Front. Die HSG schien total neben sich zu stehen. Es wurde viel zu schlecht abgeschlossen und auf der rechten Abwehrseite fielen die Tore wie reife Früchte. Immer wieder war es Großmann, der die Lücke zum erfolgreichen Torabschluss fand oder geschickt seinen Kreisläufer Andreas Ißle als Torgaranten einsetzte. Nach acht Minuten gelang der HSG der erste Treffer zum 1:4. Als Daniel Bralic auf Zuspiel von Keeper Sebastian Schelter mit einem Konter das 3:4 in die Gästemaschen hämmerte, schien langsam Leben ins Spiel der Fichtelgebirgler zu kommen. Es war aber nur ein kurzes Auflodern. Die Abschlussschwächen bei der HSG hatten weiter Bestand und der Torgarant Bernd Großmann auf Coburger Seite sorgte dafür, dass der Gast wieder mit 10:7 in Führung gehen konnte.

Die HSG hatte es in dieser Phase vor allem einem an diesem Tag starken Jan Pampel zu verdanken, dass der Rückstand nicht weiter anwuchs. Drei Treffer von ihm in Folge und ein gehaltener Siebenmeter von Sebastian Schelter sorgten dafür, dass in der 21. Minute der 10:10-Ausgleich fiel. Trotzdem waren es die Gäste, die weiterhin zielgenauer abschlossen und zur Pause mit 14:13 in Front lagen.

Nach dem Seitenwechsel blieben die sehr selbstsicher auftretenden Gäste, zunächst noch Ton angebend und gingen mit  17:14 in Führung. Die Stärke der HSG war, dass im Innersten an den Erfolg geglaubt wurde und ein Glaube Berge versetzen kann. Langsam schien sich dieser Gedanke in den Köpfen der HSG-Spieler breit zu machen. In der Abwehr wurde besser gearbeitet und im Angriff konsequenter abgeschlossen. Als Thomas Birner den 17:17-Ausgleich erzielte und Konstantin Burger erstmals die 18:17-Führung gelang, war der Bann gebrochen und der Vorsprung wuchs auf 22:19 an. Der TV Coburg-Neuses blieb aber stets gefährlich und schaffte in der 48. Minute nochmals den 24:24-Ausgleich.

Die HSG wollte nun den Sieg, schraubte die Führung auf 27:24, überstand beim Stande von 30:27 sogar ein 6:4-Überzahlspiel der Gäste und setzte in der Endphase die entscheidenden Treffer zu einem hart erkämpften doppelten Punktgewinn.

Bericht: Walter Lenhard Quelle Foto: Marktredwitzer Tagblatt vom 09.02.09, Sportteil, Perzl